Präsident Xi Jinping reist derzeit durch die Provinz, in der viele muslimische Uiguren leben. Bei der Explosion wurden mindestens drei Menschen getötet und 79 verletzt.
Bei einer Explosion auf einem Bahnhof in der Hauptstadt der chinesischen Provinz Xinjiang, Ürümqi, sind am Mittwochabend (Ortszeit) mindestens drei Menschen ums Leben gekommen und 79 verletzt worden, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Laut dem Staatsfernsehen CCTV sollen die Angreifer Sprengsätze zur Detonation gebracht und dann mit Messern Menschen attackiert haben.
Rettungswagen und Polizeifahrzeuge seien zum Bahnhof gefahren, wo Einsatzkräfte alle Zugänge abgeriegelt hätten, hieß es weiter. Der Bahnverkehr sei unterbrochen worden, berichtete Xinhua unter Berufung auf einen Polizisten.
Die Berichte über die Explosion fallen mit dem Ende einer viertägigen Reise von Präsident Xi Jinping durch die Region zusammen. Dazu gehörten auch mehrere Termine in Ürümqi. Es war nicht bekannt, ob Xi bei seiner Visite am Bahnhof Station gemacht hat. Während seiner Reise hatte der Präsident mehrfach öffentlich gesagt, dass er gegen religiösen Extremismus vorgehen und sich beim Kampf gegen Terrorismus in Xinjiang einer "Erstschlag"-Politik bedienen werde.
Nirgendwo im Riesenreich China mit seinen 1,3 Milliarden Menschen prallen die Unterschiede zwischen der Mehrheit der Han-Chinesen und den muslimischen Uiguren so stark aufeinander wie in Xinjiang. Wie in Tibet sitzen die Vorbehalte auf beiden Seiten tief. Doch während die Tibeter ihren Protest gegen die Zentralregierung mit öffentlichen Selbstverbrennungen ausdrücken, arten die Aktionen der Uiguren gegen die Han-Chinesen oft in ein Blutbad aus. Erst im März erstachen mit langen Messern bewaffnete Uiguren 29 Menschen im Bahnhof der Metropole Kunming In Südwestchina.
Vor knapp einer Woche hatte der chinesische Sicherheitsminister Guo Shengkun bei einem Besuch in Ürümqi gefordert, dass die Polizei ihre Antiterror-Aktionen effektiv ausführen müsse.
(APA/dpa)