Dammbruch

Schon 20.000 Tote: Libyens absehbare Flutkatastrophe

Rettungs- und Bergungseinheiten der ägyptischen Armee im Einsatz in Darna.
Rettungs- und Bergungseinheiten der ägyptischen Armee im Einsatz in Darna. Reuters / Ahmed Elumami
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Die durch ein Hochwasser zerstörte Stadt Darna hat eine Historie von Überflutungen. Erst im vorigen Jahr warnte ein Hydrologe vor einem Dammbruch mit verheerenden Folgen.

„In der Wüste ertrinken mehr Menschen, als verdursten“, lautet ein altes Sprichwort, dass nun aufgrund der Flutkatastrophe in der zwischen Wüste, Bergen und Meer liegenden libyschen Stadt Darna fast zynisch klingt. Die Opferzahl jener Sturzflut, die sich im Zuge eines ungewöhnlich schweren Unwetters am Wochenende über die ca. 16 km² große Stadt mit ihren geschätzt etwa 130.000 Einwohnern ergossen hatte, hat sich nach Angaben vom Donnerstag auf etwa 20.000 erhöht. Die Zahl der Toten, die man fand, beträgt unterschiedlichen Quellen zufolge 6000 bis 10.000, doch sagte Bürgermeister Abdulmenam al-Ghaithi, dass man aufgrund der zerstörten Stadtfläche und von Vermisstenmeldungen mit besagten 20.000 rechnen müsse.

Luftbild vom Stadtzentrum Darnas.
Luftbild vom Stadtzentrum Darnas.APA / AFP / Aline Manoukian

Darna, dessen Wurzeln in die griechische Antike reichen, liegt im Osten Libyens und damit in jenem riesigen Landesteil, der sich unter Führung von General Chalifa Haftar von der Zentralregierung in Tripolis im Westen losgesagt hat und sie seit Jahren bekriegt. Deshalb und wegen der schlechten Infrastruktur ist die Informationslage dürftig. Der Luftfahrtminister Ostlibyens, Hisham Chkiouat, sagte, ein Viertel der Stadt sei „verschwunden“ und ins Meer gerissen worden. Laut Bürgermeister al-Ghaithi wurden nur drei der zehn Bezirke verschont.

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