Bei der Finanzierung von Immobilien zeigt sich ein seltenes Phänomen: Fix verzinste Darlehen sind billiger als variable. Heißt das nun, dass man in jedem Fall zu einem fixverzinsten Kredit greifen soll?
Zum zehnten Mal am Stück hat die Europäische Zentralbank am Donnerstag die Leitzinsen erhöht. Während Sparer die merklich gestiegenen Zinsen aber lediglich in sanften Dosen verabreicht bekommen, erfolgte die Medikation bei Kreditnehmern quasi intravenös. Denn Hypothekarkredite mit variabler Verzinsung sind in der Regel an den Drei-Monats-Euribor gebunden. Und steigt dieser, legen auch die Kreditzinsen rasch zu.
Das hat dazu geführt, dass die monatlichen Rückzahlungsraten für erheblich viele Haushalte deutlich zunahmen. Haben sich ihre Zinszahlungen im Jänner 2022 laut Oesterreichischer Notenbank (OeNB) auf 148 Millionen Euro summiert, so im Jänner 2023 bereits auf 280 Mio. Euro. Seither wurden die Leitzinsen aber noch weitere sieben Mal nach oben angepasst. Bereits im Juni befürchtete etwa jeder Zweite, seine Kreditraten nicht mehr bezahlen zu können, sollten die Zinsen weiter klettern, wie eine Umfrage des Vergleichsportals Durchblicker ergab.