Morgenglosse

Architects, Doctors, CEOs – Hauptsache im Namen des Klimas

Läuft die Klimabewegung mit ihren unzähligen Abspaltungen Gefahr, sich zu verwässern?

So ganz kennt man sich nicht mehr aus. Neben den Fridays for Future, die am Freitag wieder einmal zum weltweiten Klimastreik aufgerufen haben, gibt es auch die Architects und die Artists for Future, die Scientists, die Seniors und die Scouts for Future, die Psychologists und die Parents for Future, ach ja, und natürlich auch die CEOs und die Workers for Future. Und da reden wir noch gar nicht von den Klebern, Baumkletterern und Baustellenbesetzern, die dies natürlich auch alles im Namen des Klimas tun.

Ist die Klimabewegung mit ihren unzähligen Abspaltungen dabei, sich zu verwässern? Lähmt sie sich nicht selbst in ihrer Handlungsfähigkeit und ihrem Durchsetzungsvermögen, wenn es schwierig wird, den Überblick zu behalten, wer wo dazugehört und wer welche Ziele und Forderungen verfolgt? Die Gefahr ist jedenfalls gegeben, dass damit das in den Hintergrund gerät, worum es eigentlich gehen sollte: Gemeinsam für dringend notwendige Maßnahmen zur Emissionsreduktion einzustehen.

Vielleicht ist diese Vielfalt der Bewegung aber auch ihre Stärke. Ist nicht ein Architekt besser geeignet, sich für betonfreies Bauen einzusetzen, als eine Ärztin? Die wiederum viel besser über die Gesundheitsfolgen von Hitzewellen Bescheid weiß als ein Künstler. Eines ist jedenfalls sicher: Die vielen Abspaltungen existieren, weil auch die Folgen des Klimawandels derart vielfältig sind. Letztlich wird es in jeder Sparte der Gesellschaft Veränderungen brauchen und auch geben – ob man nun dafür kämpft oder sich dagegen sträubt.

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