Literatur

Mit Alkohol zum Sprechen bringen

Novuyo Rosa Tshuma, geboren 1988 in Bulawayo, Simbabwe, lebt in Boston, USA.
Novuyo Rosa Tshuma, geboren 1988 in Bulawayo, Simbabwe, lebt in Boston, USA.Foto: Cynthia Ayeza
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Novuyo Rosa Tshuma beleuchtet den Völkermord im Simbabwe der 1980er-Jahre.

Die Vergangenheit ist nur schwer loszuwerden. Kurz vor Weihnachten ist Bukhosi, der 17-jährige Sohn von Abednego und Agnes Mlambo, spurlos verschwunden. Weder Mama Agnes‘ hingebungsvolle Gebete in der Gemeinde des fragwürdigen Predigers Father Reuben noch Papa Abednegos nächtliche Suchaktionen haben Erfolg.

Im Zimmer des geliebten Sohnes macht es sich währenddessen der 24-jährige Zamani als Untermieter gemütlich. Zamani ist auch der Erzähler der Geschichte, und er weist eine frappante Ähnlichkeit mit Black Jesus auf, dem Kommandanten der berüchtigten Fünften Brigade der Nationalarmee Simbabwes.

Beharrlich drängt sich Zamani in das Leben seiner Vermieter und besteht darauf, sie Papa und Mama zu nennen. Erbarmungslos bringt er die verzweifelten Eltern unter Einsatz von Schmeicheleien, Alkohol und anderen fragwürdigen Mitteln dazu, verdrängte Erinnerungen wachzurufen. So brechen Abednego und Agnes nach und nach ihr Schweigen und gewähren dabei Einblicke in das Ausmaß des Gukurahundi, eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Simbabwes.

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