Präsident Ebrahim Raisi hat zuletzt an Ansehen verloren. Khameneis Sohn Mojtaba bringt sich bereits als nächster Oberster Führer in Stellung.
General Hossein Salami ahnt, was kommen könnte. Zum Jahrestag des Todes der 22-jährigen Mahsa Amini in der Gewalt der Religionspolizei am 16. September stehe der Iran möglicherweise vor einer neuen Welle von Protesten, warnte der Kommandant der Revolutionsgarden vor Kurzem. Diese neuen Unruhen könnten die iranische Theokratie nicht nur weiter erschüttern, sondern auch mit darüber entscheiden, wer Nachfolger des 84-jährigen Revolutionsführers Ali Khamenei wird.
Die Protestbewegung hat die mächtigsten Männer des Staates in ihrem Misstrauen gegenüber dem eigenen Volk bestärkt. „Khamenei ist schon lang paranoid“, sagt der Iran-Experte und Buchautor Arash Azizi. Der Revolutionsführer betrachte sowohl das Ausland als auch die iranische Bevölkerung mit Verfolgungswahn. Die Protestwelle habe den greisen Revolutionsführer erschreckt.