Der Migrationsdeal, den die EU im Juli feierlich mit dem tunesischen Autokraten unterzeichnet hat, ist eine papierene Schimäre. Die meisten Menschen, die aktuell auf der Insel Lampedusa landen, kommen aus: Tunesien.
In ihrer Rede zur Lage der Union wagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch den Satz, dass Europas Migrationsdeal mit Tunesien ein Muster für ähnliche Abkommen mit anderen Ländern sei. Das war etwas voreilig und vollmundig formuliert, wie sich schnell herausstellte. Denn am Samstag machte sich die deutsche Christdemokratin auf den Weg nach Lampedusa, um dort mit Italiens rechtsnationaler Ministerpräsidentin, Giorgia Meloni, das Scheitern der europäischen Asylpolitik zu besichtigen.