Krieg in der Ukraine

Ukraine meldet 5,2 Quadratkilometer Geländegewinn in den vergangenen Wochen

Ein Bild aus einem vom ukrainischen Militär veröffentlichten Video, das eine Szene im Kampfgebiet bei Anrijiwka zeigen soll.
Ein Bild aus einem vom ukrainischen Militär veröffentlichten Video, das eine Szene im Kampfgebiet bei Anrijiwka zeigen soll. Reuters / 3rd Assault Brigade / Ukrainian Armed Forces Press Service
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Langsam kämpfen sich die ukrainischen Soldaten durch die Verteidigungspositionen. Doch die Gegenwehr Russlands ist groß. Im Verteidigungsministerium der Ukraine wird das Personal weiter ausgetauscht.

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben an der Ostfront weiteres Territorium zurückerobert. Rund um die im Mai von russischen Truppen nach monatelangen Kämpfen eingenommene Stadt Bachmut brachten ukrainische Soldaten in der vergangenen Woche zwei Quadratkilometer Land unter ihre Kontrolle, wie die mittlerweile ihres Amtes enthobene stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag mitteilte. Auch zwei Ortschaften unweit südlich von Bachmut seien zurückerobert worden.

Insgesamt seien seit Beginn der Gegenoffensive 51 Quadratkilometer bei Bachmut befreit worden. In der Region Donezk seien ukrainische Truppen weiterhin dabei, eine russische Offensive auf die Orte Awdijwka und Marjinka abzuwehren. Fortschritte habe es zudem im Süden beim Vorstoß ukrainischer Truppen Richtung Asowsches Meer gegeben: 5,2 Quadratkilometer Gelände seien in der vergangenen Woche gewonnen worden, insgesamt habe die Ukraine im Süden somit im Zuge ihrer seit drei Monaten laufenden Gegenoffensive bisher mehr als 260 Quadratkilometer zurückerobert.

Heftige Kämpfe um Klischtschijiwka und Andrijiwka

Man setze die Gegenoffensive rund um die kürzlich befreite Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes fort. „Die Verteidigungskräfte setzen ihre Angriffsoperationen in der Nähe von Klischtschijiwka fort, fügen dem Feind erhebliche Verluste (...) zu und festigen ihre neuen Positionen“, teilte der ukrainische Generalstab am Montagmorgen auf Facebook mit. Auch rund um den Ort Andrijiwka versuchten die Russen erfolglos, die ukrainischen Verteidigungslinie zu durchbrechen, hieß es aus Kiew.

In der Ukraine wurden unterdessen sechs stellvertretende Verteidigungsminister entlassen. Darunter befindet sich auch Hanna Maljar, die einer breiten Öffentlichkeit wegen ihrer täglichen Informationen zum Stand der Kämpfe bekannt ist. Die Regierung in Kiew begründete die Maßnahme zunächst nicht. Anfang des Monats hatte Verteidigungsminister Olexij Resnikow seinen Rücktritt eingereicht. Gegen ihn waren Korruptionsvorwürfe erhoben worden, die er zurückgewiesen hat.

London: Russland zieht Luftlandetruppen zusammen

Russland hat nach Einschätzung britischer Militärexperten zum wiederholten Mal unter Druck geratene Einheiten im ukrainischen Gebiet Saporischschja mit Luftlandetruppen verstärkt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Montag hervor.

Demnach wurden mindestens fünf Regimenter im Umkreis mehrerer Kilometer um das Dorf Robotyne an der Front zusammengezogen. „In voller Stärke sollte eine solche Einheit aus etwa 10.000 Elite-Fallschirmjägern bestehen. Beinahe alle Einheiten sind aber mit großer Wahrscheinlichkeit dramatisch unterbesetzt“, hieß es in der Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London. Bei Robotyne durchbrachen die Ukrainer zuvor eine verminte und befestigte russische Verteidigungslinie - den sogenannten „Drachenzahn“.

Der Einsatz von Elite-Soldaten zur Verstärkung der Frontlinie dürfte nach Einschätzung der Briten deren Vorgesetzten missfallen. „Den gesamten Krieg hindurch haben russische Kommandanten versucht, die Luftlandetruppen als hochgradig mobile Truppe für offensive Operationen wiederherzustellen“. Nun würden die Fallschirmjäger erneut als Fußsoldaten genutzt, um überstrapazierte Bodentruppen zu verstärken, hieß es in der Mitteilung weiter.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.  (APA/Reuters/Ag.)

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