Lebenseinkommen

Wo Lehrlinge am meisten Geld verdienen

Michael Gottschalk /Getty
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Die Babyboomer gehen in Pension und hinterlassen eine Lücke auf dem Arbeitsmarkt. Für die Jungen ist das eine Chance: Ihr Marktwert steigt. Vorausgesetzt, sie suchen sich die richtigen Berufe aus.

Wien. Lehrlinge sind gefragt. Fachkräfte sind rar, und immer mehr Unternehmen wird bewusst, dass die Lehrlinge von heute ihre Fachkräfte von morgen sind. Denn die demografische Entwicklung pressiert: Die Pensionierungswelle der Babyboomer hinterlässt eine Lücke auf dem Arbeitsmarkt. Und es kommen weniger Junge nach: Im Durchschnitt des Jahres 2007 gab es in Österreich noch gut 100.000 15-Jährige. 2022 waren es nur noch 87.000.

Für Junge ist das eine Chance – ihr Marktwert steigt. Das erkennen auch die Betriebe. In vielen Branchen sind daher zuletzt die Lehrlingseinkommen stärker gestiegen als die allgemeinen Löhne. Zum Beispiel in der chemischen Industrie: Dort wurden die Ist-Löhne kürzlich um durchschnittlich neun Prozent angehoben. In höheren Gehaltsklassen gab es einen Anstieg um acht Prozent. Die Lehrlingseinkommen steigen mit 9,9 Prozent überdurchschnittlich. Zusätzlich erhalten Lehrlinge für einen erfolgreichen Lehrabschluss 250 Euro, für einen Abschluss mit Auszeichnung 300 Euro. Auch diese Prämien wurden um je 50 Euro angehoben.

Ein Lehrling in der chemischen Industrie verdient nun im ersten Lehrjahr 1145,50 Euro brutto im Monat. Im vierten Lehrjahr sind es bereits 2004,50 Euro. Heuer hat sich die Tendenz, dass Lehrlingseinkommen stärker steigen als die allgemeinen, etwas abgeschwächt. Das liegt daran, dass die rollierende Inflation, also die durchschnittliche Teuerung der zurückliegenden zwölf Monate, bereits so hoch ist. Diese Kennzahl gilt der Gewerkschaft in Lohnverhandlungen als Ausgangsbasis für ihre Forderungen.

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