Fremdwährungskredite wurden nirgends so stark aufgenommen wie in Österreich. Viele Verträge laufen noch immer.
Wien. Der Schweizer Franken ist für die Welt ein sicherer Hafen. Für viele Österreicher hingegen ist er mit Albträumen verbunden. Denn sie haben sich in der Vergangenheit die Finger an ihm verbrannt. Knapp 32 Prozent der Immobilienkredite wurden 2006 nämlich auf Basis des Schweizer Franken vergeben. Jede Aufwertung der Währung – die damals übrigens niemand für möglich gehalten hatte – traf die Kreditnehmer über die Jahre ins Mark.
Am Donnerstag dürften einige Kreditnehmer jedoch wieder so etwas wie Hoffnung verspürt haben. Denn da hat die Schweizer Notenbank eine Pause von ihrem Zinserhöhungszyklus verkündet. Während der Leitzins der Eidgenossen nun also bei 1,75 Prozent liegt, kämpfen Kreditnehmer im Euroraum mit einem Hauptrefinanzierungssatz von 4,5 Prozent. Dass der nun deutliche Zinsvorteil in der Schweiz die über Jahre angefallenen Verluste auffängt, ist eher unwahrscheinlich. Auch dass der Franken am Donnerstag um ein Prozent gegenüber dem Euro nachgab, ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein – denn seit Jahresanfang wertete die Schweizer Währung um in Summe drei Prozent auf.