Das Segelboot Andromeda, aufgebockt auf der deutschen Insel Rügen: Es steht im Zentrum einer Theorie der deutschen Ermittler.
Erdgas

Das ungelöste Rätsel um Nord Stream

Vor einem Jahr explodierten Sprengsätze an drei der vier Gas-Pipelines in der Ostsee. Drei Länder suchen seitdem offiziell nach den Schuldigen für den Anschlag auf die deutsche Energieversorgung. Die Eckpunkte eines brisanten Kriminalfalls.

Anruf in Karlsruhe, Baden-Württemberg, in einem Bürokomplex in dem der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof untergebracht ist. Hier landen die großen, die manchmal unglaublichen Fälle. Ein ruandischer Rebellenführer, der von Deutschland aus Morde in vier kongolesischen Dörfern befohlen haben soll. Der Chef der syrischen Luftwaffe, dem Folter vorgeworfen wird. Die Morde des nationalsozialistischen Untergrunds. Die Rote Armee Fraktion. Und seit bald einem Jahr wird von hier aus eine der geopolitisch heikelsten Ermittlungen in der jüngeren Geschichte Deutschlands geleitet.

Nein, sagt eine freundliche Frau am Telefon. Auch wenn sich alles zum ersten Mal jährt, wollen sich der Generalbundesanwalt und sein Team nicht äußern. Es gäbe auch nichts zu sagen. Die Ermittlungen laufen wegen des Verdachts der vorsätzlichen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie der verfassungsfeindlichen Sabotage. Ob es jemals zu einem Prozess kommt, sei ungewiss. Schließlich könne niemand angeklagt werden, der sich nicht in Deutschland befinde.

Das heißt auch: Das große Rätsel rund um die Anschläge auf die Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 könnte noch länger ungelöst bleiben.

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