Quergeschrieben

Weiblichkeit ist einer diversen Menschheit zumutbar

„Frau“ als Benennung eines Menschen mit zwei X-Chromosomen gilt offenbar als toxisch. Die Konstruktion „Nicht-Mann“ ist an woker Blödheit nicht zu übertreffen.

Klar, es herrscht Aufklärungsbedarf im LGBTQIA+-Begrifflichkeits-und -Identitätswirrwarr. Deshalb hat die Johns Hopkins University in Baltimore/Maryland ein Online-Glossar dazu veröffentlicht. Schwulsein wurde korrekt definiert als „a man attracted to other men“ (ein Mann, der sich zu anderen Männern hingezogen fühlt), Lesbischsein allerdings mit „a non-man attracted to non-men“ (ein Nicht-Mann, der sich zu Nicht-Männern hingezogen fühlt) erklärt. Ist in der diversen Welt nur „Frau“ tabu? Lesbierin sei das einzige Wort für Frauen im Englischen, in dem nicht „Mann“ (woman) oder „männlich“ ­(female) vorkomme: „Und jetzt sind Lesbierinnen Nicht-Männer? Wtf?!?“, postete Tennisstar Martina Navratilova erfrischend direkt. Ein Ent­rüstungssturm von (hetero- und homosexuellen) Frauen wehte das Glossar mittlerweile von der Homepage.

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Ende gut, alles gut, und überhaupt, was kratzt uns eine Universität in den USA?, könnten Sie jetzt einwenden. Eh. Die Welt kracht an allen Ecken und Enden, die Menschen haben andere Probleme als Spompanadeln im fernen Amerika. Doch die sind längst diskursbestimmend nach Europa geschwappt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die darauf beharren, dass es biologisch nur zwei Geschlechter gibt, und daher strikt zwischen biologischem (Sex) und sozialem Geschlecht (Gender) unterscheiden, werden gecancelt. In Deutschland waren im Jahr 2020 ca. 2690 Personen, also 0,004 Prozent der Bevölkerung, als transsexuell registriert; in Österreich sind es nach Schätzungen der Sozialversicherungen etwa vierhundert bis fünfhundert Menschen. Und ja, sie haben ein Recht auf gesellschaftliche Akzeptanz.

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