Italien

Die schwierige Suche nach einem neuen Mafiapaten für Sizilien

Ein Bild aus jungen Jahren: Matteo Messina Denaro.
Ein Bild aus jungen Jahren: Matteo Messina Denaro. AP
  • Drucken

Matteo Messina Denaro, der brutale sizilianische Boss der Cosa Nostra, ist tot. Der legendenumwobene Mörder prägte in den letzten Jahrzehnten die sizilianische Mafia – und schwächte sie.

Rom/Wien. Matteo Messina Denaro bereute nichts. Nicht die vielen Morde, die der sizilianische Pate beauftragt oder selbst ausgeführt hatte. Nicht einmal die Entführung, Folter und schließlich Ermordung des zwölfjährigen Giuseppe di Matteo im Jahr 1996, an dem sich die Mafia „rächte“, weil der Vater des Buben mit der Justiz zusammenarbeitete. Nicht den „Krieg gegen den Staat“ mit seinen Dutzenden Opfern, darunter die Mordanschläge auf die Mafiajäger Giuseppe Falcone und Paolo Borsellino 1992 oder die Bomben in Florenz, Mailand, Rom 1993.

Als Karriereetappe betrachtete Denaro wohl auch seine ersten „prominenten“ Toten: vier Männer, die der junge Mafioso mit eigenen Händen erwürgte und deren Leichen er in Säure auflöste. Damit bewies er, dass er das Zeug zum Paten hatte. Der schmale Jugendliche aus Westsizilien beeindruckte Boss Totò Riina, genannt die Bestie. Riina holte „U Siccu“ (den Dünnen) zu sich auf den Mafia-Olymp. Denaro übernahm das Szepter, als Riina und sein Partner, Bernardo Provenzano, im Gefängnis landeten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.