Pizzicato

Fab Four der Krisendiplomatie

Antony Blinken spielt den Blues - und geht mit Annalena Baerbock, James Cleverly und Alexander Schallenberg auf Tournee.

Im Außenministerium im Washingtoner Stadtteil Foggy Bottom, wo es hinter den Kulissen mitunter ein wenig schäbig wirkt wie oft hinter der Fassade der westlichen Supermacht, erklangen neulich Gitarrenriffs zum Muddy-Waters-Song „I’m Your Hoochie Coochie Man“. US-Außenminister Antony Blinken hatte zuvor die „Global Music Diplomacy Initiative“ vorgestellt. Eine Kulturdiplomatie, in der Herbie Hancock oder das Philadelphia Orchestra Araber und Chinesen bezirzen und den American Way vermitteln sollen – so wie die USA einst Marlene Dietrich und Co. zur Truppenbetreuung nach Europa oder Vietnam geschickt haben.

Unter dem Künstlernamen „Ablinken“ – in Anspielung auf Abe Lincoln – spielte der passionierte Gitarrist und Beatles-Fan Blinken selbst den Blues. Er röhrte fast wie Elvis. Ein Ventil für den Chefdiplomaten im rastlosen Kriseneinsatz von Afghanistan bis Zypern.

Antony Blinken, einst bei der Band Coalition of the Willing am Bass, könnte mit einer internationalen Krisendiplomatie-Combo auf Tournee gehen: die Fab Four mit der Deutschen Annalena Baerbock als Background-Sängerin, mit Alexander Schallenberg am Piano und dem Briten James Cleverly an den Drums. Ob der Rock Sergej Lawrow und Wang Yi, den abgebrühten Außenministern Russlands und Chinas, in die Glieder fährt?

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

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