Einigung

Abschuss von „Problemwölfen“ in Vorarlberg bald gesetzlich geregelt

Wildpark Ernstbrunn wolf

Foto: Clemens Fabry
Wildpark Ernstbrunn wolf Foto: Clemens FabryClemens Fabry
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Wenn das Tier mehrfach Nutztiere reißt, soll er getötet werden dürfen. Die Grünen betonen aber, dass das immer das letzte Mittel sein müsse.

Die schwarz-grüne Vorarlberger Landesregierung hat sich auf gesetzliche Regelungen zum Abschuss von „Problemwölfen“ geeinigt. „Wenn ein Wolf mehrfach Nutztiere reißt, dann wird es in Vorarlberg nun die Möglichkeit geben, diesen Wolf per Bescheid zu entnehmen“, informierte am Donnerstag ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück. Christine Bösch-Vetter (Grüne) stellte fest, dass „der Abschuss immer das letzte Mittel sein muss“. Sie betonte Maßnahmen zum Schutz der Tiere auf den Almen.

Dass bis Mitte August ein „Problemwolf“ im Bereich Klostertal/Silbertal für 16 Wild- und Nutztierrisse verantwortlich sein soll, hat bei Vorarlbergs Landwirten für Verunsicherung und beim zuständigen Landesrat Christian Gantner (ÖVP) für Unverständnis über den Schutzstatus des Wolfs gesorgt. Zwar wurde ein Entnahmebescheid ausgestellt, dieser wurde aber - nicht unerwartet - nach Beschwerden von Institutionen vom Landesverwaltungsgericht wieder aufgehoben. Daraufhin kündigte Gantner an, „so rasch es geht“ eine Lösung im Verordnungsweg zu schaffen.

Öffentlichkeit kann Stellung beziehen

„Wir haben heute im Landtag ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Beschlussfassung eingebracht, das den künftigen Umgang mit Wölfen regelt und einen verbesserten Herdenschutz mit sich bringen wird“, so Frühstück und Bösch-Vetter nach Gesprächen am Donnerstag. Man habe ein aus zwei Gesetzesänderungen und einem Selbstständigen Antrag bestehendes Paket geschnürt, das beim Auftreten eines Wolfs Übergriffe auf Nutztiere in Zukunft vermeiden soll - und bei Problemen auch den Abschuss des Tiers ermöglicht. Allerdings werde es eine 24-Stunden-Frist geben, damit die Öffentlichkeit Stellung beziehen könne, so Frühstück.

Laut Bösch-Vetter zeigen Pilotprojekte in Tirol, dass Herdenschutz funktioniere. Sie habe eine Kooperation mit dem Nachbarbundesland in die Wege geleitet hat und hoffte auf rege Teilnahme vieler Vorarlberger Almen. So ließen sich Wissen und Erfahrung sammeln, „wie wir Wolfsrisse vermeiden können“. Außerdem werde es an der Landwirtschaftsschule ein neues Ausbildungsangebot mit dem Schwerpunkt Alpung und Behirtung geben. (APA)

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