Konflikt

Kosovo fordert Sanktionen gegen Serbien

Der kosovarische Regierungschef Albin Kurti.
Der kosovarische Regierungschef Albin Kurti.APA / AFP / Armend Nimani
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Der kosovarische Regierungschef Albin Kurti fordert nach tödlichen Zusammenstößen internationale Maßnahmen.

Nach den tödlichen Zusammenstößen im Nordkosovo hat Pristina internationale Sanktionen gegen Serbien gefordert. „Dafür sollte Serbien sanktioniert werden“, sagte der kosovarische Regierungschef Albin Kurti am Donnerstag. Wenn nicht, werde Serbien „das wieder tun“.

Kurti sagte zudem, das „Militärarsenal“ der angreifenden „serbischen Profis“ habe aus „Waffen aus Serbien“ bestanden. Kurti bezog sich dabei auf Waffen, die die kosovarischen Behörden bei einem Einsatz gegen die Bewaffneten beschlagnahmt haben sollen. Einer von Kurti veröffentlichten Liste zufolge haben die beschlagnahmten Objekte einem Gesamtwert von mehreren Millionen Euro. Belgrad wies die Anschuldigungen Pristinas wiederholt zurück.

Polizist bei Angriff getötet

Bei dem Angriff auf eine kosovarische Polizei-Patrouille war am Sonntag ein Polizist getötet worden. Später verschanzten sich etwa 30 bewaffnete Männer in einem Kloster. Mindestens drei von ihnen wurden bei Schusswechseln mit der Polizei getötet. Es handelt sich um den schwersten Zwischenfall in der Region seit Jahren.

Serbien erklärte die drei getöteten Männer zu „Märtyrern“ und erklärte den Mittwoch zum Trauertag. Die EU und die USA verurteilten den Vorfall und forderten Serbien und das Kosovo auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Gewalt einzudämmen und auf eine Deeskalation hinzuarbeiten.

Die überwiegende Mehrheit der 1,8 Millionen Einwohner im Kosovo sind ethnische Albaner. Dazu kommen 120.000 Serben, die vor allem im Norden des Landes leben. 2008 hatte das Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, die von Belgrad jedoch nicht anerkannt wird. (APA)

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