Der Prozess der Hirnreifung dauert bis in die Zwanziger. Gerade im Jugendalter entwickeln sich die Areale unterschiedlich schnell.
Sie schenken Regeln mit einem Mal keinerlei Beachtung mehr, setzen unverständliche Prioritäten, zeigen eine bisweilen gefährliche Risikobereitschaft und irritieren mit unerwarteten Gefühlsausbrüchen. Jugendliches Verhalten scheint oft unergründlich. Manches davon lässt sich auf die Entwicklung des Gehirns zurückführen, erklärt Christian Lechner von der Med-Uni Innsbruck.
„Die Reifung des Gehirns ist ein kontinuierlicher Prozess, der vor der Geburt einsetzt und bis ins dritte Lebensjahrzehnt dauert“, betont Lechner. Er ist Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde mit Schwerpunkt Kinderneurologie und forscht zu pädiatrischer Neuroimmunologie. Seine abschließende physische Größe habe das Gehirn zwar schon in der frühen Pubertät erreicht, doch ausgereift seien seine Areale da noch lang nicht, so der Mediziner.