Währungen

Verblüffend rasant unterminieren Russland und China nun den Dollar

Die Sanktionen sind für die US-Währung ein zweischneidiges Schwert.
Die Sanktionen sind für die US-Währung ein zweischneidiges Schwert. Reuters
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Russland und China nützen die Sanktionen, um im Handel auf ihre eigenen Währungen umzusteigen. Ziemlich erfolgreich und ziemlich schnell, wie neue Daten zeigen. Russland rechnet sogar mit vielen Drittstaaten bereits in Yuan ab. Und Chinas Ambitionen gehen noch viel weiter. Das globale Währungssystem wird zunehmend fragmentiert.

Der kriegs- und sanktionsbedingte Schwenk der russischen Außenwirtschaft von Nordwesten nach Südosten erweist sich eineinhalb Jahre nach Beginn des Ukraine-Krieges für die Russen immer mehr als zweischneidiges Schwert. Denn dass dieser Tage plötzlich sogar der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin die negative Seite öffentlich thematisiert hat, deutet doch auf eine Ernüchterung selbst in der Elite hin. Man müsse allmählich verstehen, dass die östlichen Länder „noch härter sind. Wir haben dort bereits einen ernsthaften Krieg, einen Wirtschaftskrieg“, sagte Sobjanin. Die östlichen Länder würden ihre eigenen Produzenten präferieren, sprich Dumping betreiben. Und überhaupt wolle niemand von diesen Ländern Russland moderne Technologien schenken, die es im Westen nicht mehr bekomme. Im besten Fall würden sie diese zum doppelten Preis verkaufen. Aber es gibt auch die positive Seite: Der seit dem Vorjahr sprunghaft forcierte Wirtschaftsaustausch mit Asien, allen voran mit China, hat Russland allemal das wirtschaftliche Überleben gesichert. Damit nicht genug, untermauert er wie für Peking die Entwicklung eines antiwestlichen Blocks bei gleichzeitiger Emanzipierung von der Dominanz der USA. Und da sich dies am besten in der Abkehr vom Dollar als Zahlungsmittel manifestiert, packen die beiden Staaten und ihre Verbündeten die Gelegenheit der Sanktionen nun richtig am Schopf.

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