Virtuose Romantik: Die Wiener Philharmoniker eröffneten ihren Abonnementzyklus mit Werken von Elgar und Dvorák.
Wer war die Muse, die Sir Edward Elgar bei der Komposition seines Violinkonzerts inspiriert hat? Bis heute ist dieses Rätsel ungelöst. Angeregt und uraufgeführt hat dieses fast einstündige, die Solisten bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten fordernde Werk jedenfalls Fritz Kreisler. Geiger bezeichnen es gerne als ihren Rachmaninow.
Was dieser von den Solisten seiner Klavierkonzerte fordert, das verlangt Elgar von den Violinisten, die sich auf sein kräfteraubendes h-Moll-Konzert einlassen: meisterhafte Beherrschung des Instruments, untrügliches Gefühl für die zahlreichen Nuancen einer aus der großen Tradition erdachten, strukturell wiederholt mit Überraschungen aufwartenden Musik.