Kosovo

Krise im Kosovo: Bundesheer schickt keine weiteren Soldaten

Österreichische KFOR-Soldaten bei einem Einsatz im Nordkosovo im Juni. Derzeit seien die Österreicher von den jüngsten Auseinandersetzungen nicht unmittelbar betroffen, sagt das Bundesheer.
Österreichische KFOR-Soldaten bei einem Einsatz im Nordkosovo im Juni. Derzeit seien die Österreicher von den jüngsten Auseinandersetzungen nicht unmittelbar betroffen, sagt das Bundesheer.Reuters / Ognen Teofilovski
  • Drucken

Die Briten entsenden zusätzliche Soldaten in den Kosovo, Österreich nicht. Wer – für den Notfall – Reservekräfte bereitstellen müsse, sei schon vor den jetzigen Spannungen festgelegt worden, schildert der Sprecher des österreichischen Verteidigungsministeriums der „Presse“.

Wegen der gespannten Lage schickt Großbritannien 200 weitere Soldaten in den Kosovo. Österreich wird sein Truppenkontingent aber derzeit nicht aufstocken. Das berichtete am Montag der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Michael Bauer, der „Presse“. Grund dafür: Es werde von der Kosovo-Friedenstruppe KFOR schon Jahre zuvor festgelegt, welche Länder die Reservekräfte stellen. Sie kommen dann zum Einsatz, wenn – so wie jetzt – zusätzliche Soldaten benötigt werden. Dieses Mal seien eben nun Truppen aus Großbritannien an der Reihe.

Derzeit hat das Bundesheer rund 270 Soldaten als Teil der KFOR im Kosovo im Einsatz. Von den jüngsten Auseinandersetzungen im Kosovo seien die Bundesheersoldaten nicht unmittelbar betroffen gewesen, schildert Bauer. Die bewaffneten Zusammenstöße fanden im Norden, nahe der Grenze zu Serbien, statt. Die Österreicher seien im Süden und Westen des Kosovo stationiert. „Wir beobachten die Situation aber genau“, sagt Bauer.

Angriff bewaffneter Maskenmänner

Seit einem Angriff serbischer Kämpfer vor einer Woche sind die Spannungen im Kosovo sukzessive gestiegen. Die Kosovo-Regierung in Prishtina wirft Serbien vor, Truppen an der Grenze aufmarschieren zu lassen. Der serbische Präsident, Aleksandar Vučić, bestreitet das. Am Sonntag vor einer Woche hatten schwer bewaffnete serbische Paramilitärs einen Angehörigen der Kosovo-Polizei erschossen und einen weiteren verletzt. Die rund 30 maskierten Angreifer zogen sich daraufhin auf das Areal eines orthodoxen Klosters beim Ort Banjska zurück. Drei von ihnen wurden bei einem Feuergefecht mit den kosovarischen Sicherheitskräften getötet, mehrere festgenommen. Der Rest flüchtete offenbar nach Serbien.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.