Seewinkel

WWF: Wasserzuleitung in Neusiedler See würde ihm „den Rest geben“

Das Gewässer im burgenländischen Seewinkel ist seit geraumer Zeit äußerst seicht.
Das Gewässer im burgenländischen Seewinkel ist seit geraumer Zeit äußerst seicht.APA/Hans Klaus Techt
  • Drucken

Es gibt Pläne, Wasser aus der Donau in den Steppensee zu leiten. Das wäre der folgenschwerste Eingriff seit 100 Jahren, warnt die Umweltorganisation.

Die Umweltorganisation WWF warnt vor einer künstlichen Wasserzuleitung in den Neusiedler See. Das wäre der folgenschwerste Eingriff seit 100 Jahren und ökologisch höchst riskant, hieß es in einer Aussendung am Dienstag. Stattdessen wird ein besserer Wasserrückhalt gefordert. Aktuell befinden sich das Welterbe-Sekretariat der UNESCO und das Ramsar-Sekretariat auf einer „Advisory Mission“ am See, um sich über die Pläne für die Zufuhr zu informieren.

„Eine Zuleitung von Fremdwasser würde den salzhaltigen See zusehends aussüßen und letztlich zum völligen Verlust des Salzes führen“, erklärte Bernhard Kohler vom WWF. Die Aussüßung habe mit dem Bau des Einserkanals vor 100 Jahren begonnen und sei bereits gefährlich weit fortgeschritten. „Eine Zuleitung von kalkhaltigem Donauwasser würde die Ausschwemmung beschleunigen und dem See den Rest geben.“ Mit der Zuleitung würde der Neusiedler See außerdem an „Selbstreinigungskraft“ verlieren, es würde zu „massiven Algen-Vermehrungen“ und zu einer beschleunigten Verschlammung und Verlandung des Sees kommen.

Anstelle des Donauwassers bräuchte es laut WWF ein anderes Wassermanagement in der Region. Hochwasser dürften nicht mehr im bisherigen Umfang abgeleitet werden. Dafür müssten die in der Vergangenheit abgetrennten, großen Überschwemmungsräume wieder an den See angebunden werden, da sie bei Hochwasser Reserven für Trockenzeiten speichern können. „Das ist besonders angesichts der Klimakrise notwendig. Sie führt nicht nur zu länger dauernden Dürreperioden, sondern auch zu stärkeren Hochwasserereignissen“, sagt Kohler. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.