Der Sozialdemokrat soll wieder eine Regierung anführen: Wie Sánchez versucht, durch einen heiklen Pakt mit Katalanen-Führern Premierminister zu bleiben und warum die Rechte jetzt schon zu Demos aufruft.
Madrid/Wien. Pedro Sánchez steht der schwierigste Poker seiner Karriere bevor. Am Dienstag erteilte Spaniens König Felipe dem sozialdemokratischen Wahlverlierer den Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung. Denn der konservative Alberto Nuñez Feijóo war damit vergangene Woche gescheitert. Er brachte keine Mehrheit zustande, obwohl sein Partido Popular bei vorgezogenen Wahlen im Juli die meisten Stimmen erhalten hatte.
Schafft es der Premierminister auch diesmal, seine Niederlage in einen Sieg zu verwandeln? Sánchez ist ein Meister des politischen Hasardspiels. Seit 2018 hält sich der Ökonom trotz wiederholter Wahlniederlagen an der Macht – sei es durch gewagte Koalitionen mit Linkspopulisten oder Minderheitsregierungen, die mithilfe von baskischen und katalanischen Separatisten überlebten.