USA

Wie die Republikaner sich selbst zerfleischen

Kevin McCarthy wurde am Dienstag von rebellierenden Abgeordneten der eigenen Partei gestürzt.
Kevin McCarthy wurde am Dienstag von rebellierenden Abgeordneten der eigenen Partei gestürzt.AFP
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Nach dem Sturz von Sprecher Kevin McCarthy steckt die Partei in einer tiefen Krise: Ist sie regierungsunfähig? Und was sagt eigentlich Donald Trump dazu?

Es waren acht Republikaner, die am Dienstag Kevin McCarthys Karriere als Sprecher des Repräsentantenhauses beendeten. 210 seiner Parteifreunde hatten für seinen Verbleib gestimmt. Die acht anderen stimmten mit den Demokraten, und dank der prekären Mehrheit der Republikaner reichten diese Stimmen für den Sturz des Vorsitzenden. Eine kleine, radikale konservative Fraktion hatte ihre eigene Partei in die Knie gezwungen.

Das Votum war von Matt Gaetz eingebracht worden, einem republikanischen Abgeordneten, der Ex-Präsident Donald Trump nahesteht. Er hatte vor der Abstimmung eine Brandrede gegen seinen eigenen Parteikollegen gehalten. Der Rest der republikanischen Fraktion konnte kaum fassen, was sich vor ihnen abspielte. Nach dem Votum lagen sie einander in den Armen; manche weinten, manche beteten zusammen. Und einer rief: „Was jetzt?!“ Die von Gaetz erzwungene Abstimmung gegen McCarthy sorgt nun dafür, dass das Repräsentantenhaus nicht nur ohne Führung dasteht, sondern auch nicht weiter arbeiten kann. Das trotz eigentlich republikanischer Mehrheit. Und in einem Monat, in dem wichtige Budgetbeschlüsse verabschiedet werden müssten – sie waren vorgeblich der Auslöser für den Bruderkrieg gewesen.

Gaetz schimpft auf „Establishment“

Nicht nur der Kongress steckt damit in einer tiefen Krise. Die Geschehnisse vom Dienstag sind ein Zeichen dafür, wie schwierig die Arbeit innerhalb der Republikanischen Partei selbst geworden ist. Sie ist am Capitol Hill gespalten in eine radikale Trump-Fraktion, die willens ist, Chaos zu verursachen, um ihre Unabhängigkeit zu demonstrieren.

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