Vorstadt-Blues? Alterszorn? Sex und Benzin? All das hört man auf dem neuen Stones-Album „Hackney Diamonds“. Vor allem hört man einen Mick Jagger, der seine vokalen Verwandlungskünste einsetzt wie lange nicht mehr.
Wird es ein Konzeptalbum über den Londoner Bezirk Hackney? Eine suburbane Neuversion von „Exile On Main St.“? Die witzige Teaser-Werbung für „Hackney Diamonds“ – das ist, wie alle Welt jetzt weiß, ein Euphemismus für die Scherben nach einem Einbruch –, verbunden mit einem Keith-Richards-Sager („We are a London band“), hat solche Spekulationen geschürt. Nach mehrmaligem Anhören des Albums muss man berichten: Nein.