Jubiläum

Linz schenkt Bruckner zum Geburtstag, was er wirklich wollte

Im September fand das Brucknerfest 2023 statt. Die nächste Ausgabe soll „Geschichte schreiben“, so Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum.
Im September fand das Brucknerfest 2023 statt. Die nächste Ausgabe soll „Geschichte schreiben“, so Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum.APA / Fotokerschi/kerschbaummayr
  • Drucken

Das Brucknerfest 2024 bringt alle Symphonien des Jahresregenten im „Originalklang“ und in den immer noch raren ursprünglichen Versionen.

„Wir werden Geschichte schreiben“, sagt Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum über das Programm für das Brucknerfest 2024 zum 200. Geburtstag des Komponisten. Sämtliche Symphonien des Jahresregenten, inklusive Studiensinfonie und „Nullter“, werden in ihren ursprünglichen Versionen von „Originalklang“-Orchestern aufgeführt. „Das hat die Welt als Zyklus noch nicht erlebt“, so Kerschbaum.

Man habe sich daran gewöhnt, Bruckners Sinfonien auf modernem Instrumentarium musiziert zu hören, während der Komponist diese für Streichinstrumente mit weicher klingenden Darmsaiten konzipierte. „Bei uns kann man erstmals alle elf Symphonien im Gesamtklang so präsentiert bekommen, wie er sie ursprünglich wollte“, sagt der Intendant. Er konnte für das Projekt unter anderen den Concentus Musicus unter Stefan Gottfried, Le Concert des Nations unter Jordi Savall, Les Musiciens du Louvre mit Marc Minkowski am Pult sowie das Orchestre des Champs-Élysées unter Philippe Herreweghe gewinnen.

„Das war eine Herausforderung, denn sie spielen das alle nur für uns“, so Kerschbaum im Gespräch mit der „Presse“. „Wir wollen hier wirklich ein umfassendes Hörerlebnis ermöglichen.“ An Bruckners Geburtstag, dem 4. September, werden außerdem Franz Welser-Möst und das Cleveland Orchestra zu hören sein, unter freiem Himmel in Ansfelden. Der ORF und internationale TV-Sender übertragen live.

Im Rahmen des Brucknerfests 2024 werden auch die drei großen Messen zu hören sein, unter anderem mit Michi Gaigg und Thomas Hengelbrock am Pult. Thomas Hampson und Julia Lezhneva geben Liederabende, Christian Thielemann bringt mit den Philharmonikern Bruckners Erste in der Wiener Fassung. Auch Partnerunternehmen des Brucknerhauses planen für 2024 spezielle Programme: Im Posthof stellt Singer-Songwriterin Ina Regen mit „Next Bruckner“ Talente vor. Für Kinder gibt es die Uraufführung „Der merkwürdige Herr Bruckner“ und das Puppentheater „Kasperl und die Orgelpfeifen“. Literarisch werden sich Christian Schacherreiter und Paulus Hochgatterer mit Bruckner beschäftigen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.