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Bayern-Wahl: „Dann hätte der Aiwanger gelogen“

„Wer im Bierzelt punkten will, kann nicht eine Lesung halten wie vor der höheren Mädchenschule.“
„Wer im Bierzelt punkten will, kann nicht eine Lesung halten wie vor der höheren Mädchenschule.“APA/AFP/Tobias Schwarz
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Der Chef der Freien Wähler sieht sich nicht nur bei der Bayern-Wahl als Gegenmittel zur AfD. Er will in den Bundestag – trotz Nazi-Flugblatt.

Es ist spät, nach zehn Uhr in der Nacht, als Hubert Aiwanger rüberrutscht. Grauer Trachtenjanker, rote Backen, der Blick konzentriert. Mehr als eine Stunde ist er beim Nürnberger Altstadtfest zwischen den Bänken auf- und abgegangen. Hat seine Fans in die Arme genommen, sie an sich gedrückt, abgebusselt. In einem Tanzstadl haben ein paar „Hubert, Hubert!“-Sprechchöre angestimmt. Selfie nach Selfie, Abklatschen mit Fremden. „Wenn wir nicht da wären, dann Gnade uns Gott in Bayern, dann hätten wir ­eine AfD mit einiges über 20 Prozent“, sagt Aiwanger, der nun auf der Bierbank sitzt, in niederbayrischem Dialekt.

Aber es gibt ihn, den Chef der bayrischen Kleinpartei Freie Wähler, seit fünf Jahren bayrischer Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident. „Der Aiwanger ist einer, der die Dinge beim Namen nennt“, sagt Aiwanger, wenn man ihn fragt, warum es so gut läuft. Dann holt er sein Handy heraus. „Politikerzufriedenheit: Söder 50, Aiwanger 48“, kommentiert er die Umfrage auf seinem Bildschirm. „Ich bin auf Augenhöhe mit Söder momentan.“

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