Turn-WM

Die Magie der Simone Biles

Simone Biles behält immer die Kontrolle. Und auch den Überblick in der Turn-Szene.
Simone Biles behält immer die Kontrolle. Und auch den Überblick in der Turn-Szene.APA/AFP/Kenzo Tribouillard
  • Drucken

US-Koryphäe Simone Biles meldete sich in Antwerpen imposant zurück. Die 26-Jährige brilliert mit Sprüngen und wirkt auch im „Kampf gegen Dämonen“ im eigenen Kopf siegreich. 23 WM-Titel strahlen, der „Biles II“-Sprung glänzt.

Sie ist nur 1,42 Meter klein und doch eine der Größten des Weltsports. Wer sie laufen, fliegen, springen oder turnen sieht, ist von Zierlichkeit, Beweglichkeit, Muskeln, Mimik und Choreografie gefangen. Keine ist besser, sie ist ein Star, eine Ausnahmekönnerin. Die Amerikanerin Simone Biles war nach ihrem bei den Sommerspielen von Tokio ausgebrochenem mentalen Tief und den Folgen des Missbrauchsskandals im US-Verband – Teamarzt Larry Nassar wurde wegen sexuellen Übergriffen auch gegen Minderjährige zu Gefängnisstrafen von bis zu 175 Jahren verurteilt – lang von der Bildfläche verschwunden. Doch bei der WM in Antwerpen kehrte sie dafür umso imposanter und menschlicher denn je zurück. Dabei, sie schien fürwahr so oft gar schwerelos.

Sieben WM-Goldene mit der Mannschaft in Folge, 23 WM-Titel hat sie insgesamt und mit 34 Medaillen bei WM und Olympia avancierte die 26-Jährige, sie ist für eine Turnerin in Wahrheit schon „alt“, zur höchstdekorierten Athletin in der Geschichte ihres Sports. Ob Vitaly Scherbo (BLR) oder Larissa Lasutina (RUS), es sind die wirklich ganz großen Namen in diesen Rankings; Biles überstrahlt sie um Welten. Sie einmal „live“ gesehen zu haben, bleibt ein unvergessliches Erlebnis.

Der „Wunder-Sprung“

Die Koryphäe aus Columbus, US-Bundesstaat Ohio, zeigte bei dieser WM – es mutet fast wie ein Hollywood-Drehbuch an, denn vor einem Jahrzehnt gewann sie an gleicher Stelle ihren ersten Mehrkampf-Titel – erstmals ihr neues „Wunder-Element“. „Biles II“ nennt sich dieser Sprung, der Fans und Konkurrenten staunen lässt, weil ihn nie zuvor eine Frau gezeigt hatte. Schneller Anlauf, Absprung mit Rondat (Radwende) auf das Brett und mit halbem Flickflack rückwärts in den Stütz.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.