Interview

AUA-Chefin Mann: „Wir machen uns große Sorgen um den Standort Wien“

Auch Flughafen und Austro Control müssten ihre Kosten im Griff haben, so Mann.
Auch Flughafen und Austro Control müssten ihre Kosten im Griff haben, so Mann.Clemens Fabry
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Die AUA habe sich zwar von der großen Krise der Coronapandemie erholt, es wäre aber ein großer Fehler, sich nun zurückzulehnen, sagt Firmenchefin Annette Mann. Steigende Kosten belasten Unternehmen und den Flug-Hub Wien.

Die Presse: Der jüngste Terror in Israel betrifft auch die AUA-Flüge nach Tel Aviv. Was heißt das für Ihre Passagiere?

Annette Mann: Sicherheit hat für uns oberste Priorität. Daher haben wir uns aufgrund der unklaren Situation in der Lufthansa Group dazu entschieden, die Flüge bis kommenden Samstag auszusetzen. Wir bedauern, diese Entscheidung so treffen zu müssen.

Im Geschäft sieht es bei der AUA aber wieder rosig aus. Bereits im schwierigen ersten Halbjahr konnten Sie schwarze Zahlen schreiben. Sind die Probleme aus der Coronazeit nun Geschichte?

Die Probleme aus der Coronazeit absolut, die Narben bleiben. Die AUA ist erfolgreich gerettet worden. Inzwischen sind auch alle Schulden zurückgezahlt. So weit ist alles gut, auch wenn das Eigenkapital weiterhin negativ ist. Die Welt ist aber trotzdem nicht einfach für eine Airline. Zum einen macht uns die hohe Inflation zu schaffen. Vor allem, da wir hier in Österreich eine Differenz zum europäischen Durchschnitt haben. Wir stehen zu 100 Prozent im internationalen Wettbewerb. Da tut jeder Prozentpunkt Differenz richtig weh. Derzeit merkt man es noch nicht so, da wir erfolgreich fliegen. Aber pro Prozentpunkt macht das rund 25 Millionen Euro an Mehrkosten.

Wo?

Wir spüren es in mehrerer Hinsicht. 50 Prozent unserer Kosten sind ja nicht klassische Aufwendungen, sondern Dinge, die wir bei einem Monopolisten oder staatlichen Akteur einkaufen. Und da reden wir nicht über Preissteigerungen in der Höhe der Inflation, sondern über Zuwächse von 40, 50 und teilweise 100 Prozent.

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