Interview

Warum gibt es im Kulturbetrieb so viele propalästinensische Sympathien, Herr Kaufmann?

Dichter, Denker, Kunstsammler: Benjamin Kaufmann vor einer Malerei von Sophie Gogl.
Dichter, Denker, Kunstsammler: Benjamin Kaufmann vor einer Malerei von Sophie Gogl. Marina Sula
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Der Wiener Dichter, Kunstsammler und jüdische Aktivist Benjamin Kaufmann im Interview über die „starke Entsolidarisierung“ mit Jüdinnen und Juden.

Während in Deutschland in den vergangenen Jahren die Israel-Boykott-Bewegung BDS, vor allem wegen ihrer Unterstützung in der Kulturszene, breit problematisiert wurde, kommt mir vor, dass man diese Abkürzung in Österreich nicht einmal wirklich kennt. Trügt mein Eindruck?

Benjamin Kaufmann: Diesen Eindruck teile ich jedenfalls nicht. Es scheint mir auch nicht möglich, zwischen einem österreichischen und einem globalen Phänomen zu trennen, weil die Kunstszene eine global vernetzte ist. Ein entscheidender Punkt ist, dass hier in Europa die Ziele von BDS und anderen antizionistischen Organisationen anders interpretiert werden als diese Organisationen das selber klar und deutlich sagen. Es wird romantisiert, es wird Widerstand und Frieden hineingelesen. Allerspätestens seit dem 7. Oktober muss allen klar sein: Es gibt keinen antieliminatorischen Antizionismus.

Warum aber gerade diese Resonanz in der europäischen Kunst und Kultur?

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