Mordversuch

Streit um Frau: Erntehelfer in der Steiermark mit Messer attackiert

Ein Polizeihund spürte die mutmaßliche Tatwaffe im Gestrüpp auf.
Ein Polizeihund spürte die mutmaßliche Tatwaffe im Gestrüpp auf.APA / LPD STMK
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Eine Erntehelferin aus Rumänien beendete die Beziehung mit ihrem Freund. Dieser fuhr sieben Stunden mit dem Taxi in die Steiermark, wo er den neuen Partner der Frau mit einem Messer attackiert und gewürgt haben soll.

Ein Streit zwischen zwei Männern um eine Frau ist im oststeirischen Puch bei Weiz eskaliert. Wie die Landespolizeidirektion Steiermark am Freitag mitteilte, soll ein 31-Jähriger den neuen Partner seiner 27-jährigen Ex-Freundin mit einem Messer attackiert und gewürgt haben.

Die mutmaßliche Tatwaffe wurde von Polizeidiensthund „Tell“ im Gestrüpp aufgespürt. Beamte nahmen den Verdächtigen fest. Er befindet sich wegen Mordversuchs in Untersuchungshaft.

Mit dem Taxi aus Rumänien angereist

Der Vorfall wurde erst jetzt bekannt, hat sich aber schon am vergangenen Samstag ereignet, wie auch die „Krone“ berichtet. Die 27-jährige Rumänin hatte am Morgen ihrem in ihrer Heimat lebenden Freund telefonisch das Beziehungsende mitgeteilt, weil sie sich in der Oststeiermark als Erntehelferin in einen 32-jährigen Kollegen verliebt habe. Der 31-Jährige konnte das aber offenbar nicht akzeptieren, setzte sich in ein Taxi und ließ sich sieben Stunden lang nach Österreich fahren. Mit im Gepäck hatte er ein rund 30 Zentimeter langes Messer.

Als er am Abend im „Apfeldorf“ am Hof, wo die Frau arbeitete, ankam, versuchte er mit Gewalt ins Haus hineinzukommen, bedrohte den Nebenbuhler mit dem Umbringen und beschädigte ein geparktes Fahrzeug. Er gestikulierte laut Angaben der Zeugen wild herum und dürfte sich dabei selbst mit dem Messer verletzt haben.

Frau erlitt Panikattacke

Als der Neue schließlich doch hinaus in den Hof ging, kam es zwischen den beiden zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung. Während die Frau vor lauter Aufregung eine Panikattacke erlitt und bewusstlos zu Boden ging, attackierten sich die beiden Rumänen.

Als sich der 32-Jährige um seine neue Freundin kümmern wollte, packte ihn sein Kontrahent von hinten und würgte ihn am Hals mit einem Gürtel. Kollegen des Paares gingen dazwischen und alarmierten die Polizei. Als die Beamten eintrafen, hatte der Verdächtige das Messer bereits verschwinden lassen. Er wurde festgenommen, während sich das Rote Kreuz um die bewusstlose Frau kümmerte.

Wie sich herausstellte, hatte der Rumäne das Messer in ein Gestrüpp geworfen, aber Polizeidiensthund „Tell“ fand die mutmaßliche Tatwaffe. Bei der Vernehmung stritt der 31-Jährige den Vorwurf der gefährlichen Drohungen sowie den versuchen Mord ab.

Tatverdächtiger sieht sich als Opfer

Er sah sich selbst als Opfer und gestand lediglich seine übertriebenen Aggressionen sowie die Sachbeschädigung am Fahrzeug. Das Messer will er zuvor dem Taxler gestohlen haben. Der Vorfall sei eine „Spontanaktion“ gewesen, sagte er den Beamten. Der 31-Jährige wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht und befindet sich in Untersuchungshaft. (APA)

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