Angriff in Schule

Schock in Frankreich über tödliche Messerattacke auf Lehrer

Die französische Polizei untersucht den Tatort in Arras.
Die französische Polizei untersucht den Tatort in Arras. APA / AFP / Ludovic Marin
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Ein 20-jähriger Tschetschene tötet einen Lehrer im nordfranzösischen Arras. In Frankreich wächst die Angst vor einem „importierten Konflikt“.

Es ist ein Angriff, der Frankreich schockiert. „Allahu akbar“ soll laut Zeugen ein junger Mann gerufen haben, der am Freitag in Arras in Nordfrankreich einen Mittelschullehrer mit einem Messer getötet und zwei weitere Menschen schwer verletzt hat. Beim Täter, der zusammen mit seinem jüngeren Bruder wenig später festgenommen wurde, handelt es sich nach Behördenangaben um den 20-jährigen Tschetschenen Mohammed M. Er war bereits von den Behörden als Sicherheitsrisiko registriert. Nach ersten Informationen sei der Täter gegen elf Uhr im Lycée Gambetta in Arras aufgetaucht, wo er selbst zur Schule gegangen sei. Wie auf einem im Internet zirkulierenden Video zu sehen ist, griff er dann zwei Lehrer und einen Koch des Schulrestaurants an, die ihn beruhigen wollten.

Antisemitische Aktionen

Die Bluttat weckt in Frankreich schlimme Erinnerungen: Vor drei Jahren, am 16. Oktober 2020, hatte ein junger, gleichfalls aus Tschetschenien stammender Terrorist in Conflans-Sainte-Honorine bei Paris den Geschichtelehrer Samuel Paty enthauptet – angeblich, weil der Lehrer im Unterricht die umstrittenen Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte.

Ob der Angriff in Arras mit den gegenwärtigen Spannungen wegen des Gaza-Krieges in Verbindung steht, war zunächst nicht klar. Doch in Frankreich wächst die Angst, dass der Konflikt „importiert“ werden könnte. Das könnte unabsehbare ­Folgen haben für ein Land mit rund sechs Millionen Muslimen und der größten jüdischen Gemeinde in Europa. Laut Innenminister Gérald Darmanin wurden ihm seit dem 7. Oktober mehr als 100 antisemitische Aktionen und Bedrohungen gemeldet. Präsident Emmanuel Macron reiste noch am Freitag nach Arras.

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