Österreich

Gaspreise könnten neuerlich um 30 Prozent steigen

IMAGO/Michael Gstettenbauer
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Eine Preis-Verdreifachung wie nach Beginn des Ukraine-Krieges sei unwahrscheinlich. Dennoch könnte eine erneute Erhöhung drohen.

Der Energieexperte und ehemalige E-Control-Vorstand Walter Boltz glaubt, dass die Gaspreise, die nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel bereits um ein Drittel in die Höhe geschnellt sind, „vielleicht noch einmal um 20, 30 Prozent steigen können“. Dass sich die Preise noch einmal verdreifachen werden, wie das nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine der Fall war, glaube er nicht, sagte Boltz am Sonntagabend in der „ZiB 2“.

Auf eine mögliche Verknappung der Ölversorgung im Falle eines Öl-Embargos arabischer Länder gegen den Westen sei man jetzt über die Internationale Energieagentur und die Lagerhaltung von Öl in allen OECD-Ländern besser vorbereitet als nach dem Beginn des Jom-Kippur-Krieges vor 50 Jahren, sagte Boltz.

Für mehr Unabhängigkeit von russischem Erdgas wird seiner Ansicht nach noch nicht getan. Er betonte die Dringlichkeit, in den nächsten Monaten Maßnahmen zu ergreifen, insbesondere vor dem Hintergrund der Ankündigung der Ukraine, ab Ende nächsten Jahres kein russisches Gas mehr durchzulassen. So gebe es etwa noch keine Bauaktivitäten für eine Gasleitung von Deutschland nach Österreich, und es gebe auch „wenig Bemühungen, alternative Gasmengen nach Österreich zu bekommen“. Boltz verwies auf das Beispiel Deutschlands, das einen neuen LNG-Terminal innerhalb nur eines Jahres gebaut habe. (APA)

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