Analyse

In was für einer Welt leben wir? Die Pandemie der Gewalt

Forensiker am Tatort in Brüssel - wo am Montagabend ein radikaler Islamist mit einer Kalaschnikow das Feuer auf zwei schwedische Fans eröffnet hatte.
Forensiker am Tatort in Brüssel - wo am Montagabend ein radikaler Islamist mit einer Kalaschnikow das Feuer auf zwei schwedische Fans eröffnet hatte.APA / AFP / Kenzo Tribouillard
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Attentate in Belgien und Frankreich, Hamas-Terror in Israel, Putins Krieg in der Ukraine: Es gibt derzeit viele Schauplätze der Gewalt. Das ist möglicherweise kein Zufall: Skrupellose Akteure sehen den Moment gekommen, den Westen herauszufordern.

„In was für einer Welt leben wir heute?“, fragte der Trainer der schwedischen Fußballnationalmannschaft am Montagabend. Kurz zuvor hatte ein radikaler Islamist mitten in Brüssel mit einer Kalaschnikow das Feuer auf zwei schwedische Fans eröffnet. Die beiden waren auf der Stelle tot. Als die schwedischen Fußballer in der Halbzeit von dem Attentat erfuhren, entschlossen sie sich, nicht weiterzuspielen und ihr Match gegen Belgien beim Stand von 1 zu 1 abzubrechen. Aus Sicherheitsgründen blieben die Zuschauer noch länger im König-Baudoin-Stadion. Eine Polizeieskorte begleitete die schwedische Mannschaft zum Flughafen.

In was für einer Welt leben wir? In einer verrückten Welt voller Gewalt. Der Täter in Brüssel war zunächst flüchtig und wurde erst nach Stunden gestellt und getötet. Davor hatte er ein Bekennervideo aufgenommen und sich als Anhänger des IS, des Islamischen Staats, zu erkennen gegeben. Belgischen Medienberichten handelt es sich um einen 45-jährigen Tunesier ohne Aufenthaltsrecht aus dem Brüsseler Stadtteil Schaarbeek, der Polizei seit Jahren als radikaler Gefährder bekannt. Der Mann faselte davon, „Moslems zu rächen“ und „Ungläubige zu töten“. Die Ermittler gingen von einem terroristischen Vergeltungsakt für die Koranverbrennungen aus, die Schwedens Behörden im Sommer zunächst zugelassen hatten. Die beiden Fußballanhänger mussten vermutlich sterben, weil sie Schweden waren und ein Trikot in ihren Nationalfarben trugen.

Angriff auf Lehrer in Frankreich

In was für einer Welt leben wir? Vor ein paar Tagen stach ein radikaler Islamist tschetschenischer Abstammung in der nordfranzösischen Stadt Arras seinen ehemaligen Lehrer nieder. Angeblich rief er „Allahu akbar“, „Gott ist groß“, als er über sein Opfer herfiel. In Frankreich herrscht seither die höchste Terrorwarnstufe.

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