Schifffahrt

Ägypten erhöht Maut für Suez-Kanal um 15 Prozent

Der Transport durch den auch für die Versorgung Europas wichtigen Suez-Kanal wird künftig deutlich teurer. 
Der Transport durch den auch für die Versorgung Europas wichtigen Suez-Kanal wird künftig deutlich teurer. APA / Comyan / Stringer
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Eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt - Mauteinnahmen für
Ägypten im zweiten Quartal 2023 über 2,5 Mrd. Dollar

Der Transport durch den auch für die Versorgung Europas wichtigen Suez-Kanal wird künftig deutlich teurer. Die ägyptische Kanalbehörde kündigte am Dienstag an, die Maut für Öltanker und andere große Schiffe ab 15. Jänner 2024 um 15 Prozent zu erhöhen. Die erhöhte Maut gilt demnach beispielsweise für Tanker, die Erdölprodukte, Flüssigöl, Flüssiggas oder Chemikalien transportieren. Ebenso betroffen sind Containerschiffe, Autofähren und Passagierschiffe.

Der Suez-Kanal ist eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt. Sie ist zugleich die kürzeste Schifffahrtsroute zwischen Europa und Asien. Für Ägypten sind die Mautgebühren eine wichtige Devisen-Einnahmequelle: Sie brachte dem nordafrikanischen Land allein im vergangenen zweiten Quartal mehr als 2,5 Milliarden Dollar (2,4 Mrd. Euro) ein.

Kein Anstieg der Inflation befürchtet

Die kräftige Preiserhöhung wird die Inflation in Europa nach Einschätzung von Experten nicht befeuern. „Die steigenden Transitgebühren wird man als Endkonsument nicht zu spüren bekommen“, sagte Ökonom Vincent Stamer vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW). Die zusätzlichen Gebühren dürften nur etwa ein bis zwei Prozent der gesamten Betriebskosten eines großen Containerschiffs auf der Route Ostasien-Europa bedeuten. „Transportkosten sind wiederum nur ein kleiner Bruchteil der Konsumentenpreise für die importierten Güter“, sagte Stamer. „Das gilt insbesondere, da die Frachtraten auf der Suez-Kanalroute aufgrund von Überkapazität stark gefallen sind.“

Etwa zwei Drittel aller Importe zwischen Deutschland und Ostasien verlaufen auf dem 193 Kilometer langen Schiffsweg. Dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) zufolge fahren deutlich mehr als 90 Prozent der Containerschiffe durch den Suez-Kanal, wenn sie auf dem Weg zwischen Deutschland und China unterwegs sind. Etwa acht bis neun Prozent der deutschen Warenimporte und -exporte laufen demnach durch den Suez-Kanal. China ist seit Jahren Deutschlands wichtigster Handelspartner: Im Jahr 2022 wurden Waren im Wert von fast 300 Mrd. Euro zwischen Deutschland und der Volksrepublik gehandelt (Exporte und Importe). (APA)

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