Kommentar

Debakel der Wien-Holding-Arena: Ludwigs Kronprinz Hanke verliert einen Stein aus seiner Krone

Der Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke hatte schon mehr zu lachen.
Der Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke hatte schon mehr zu lachen. Caio Kauffmann
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Die Wien Holding muss die nächste Schlappe einstecken: Die Verwirklichung der versprochenen Wien Holding-Arena, eine neue Veranstaltungshalle für bis zu 20.000 Besucher, rückt in weite Ferne. Per Gericht wurde die Ausschreibung aufgehoben.

Peter Hanke als ehrgeizig zu bezeichnen, ist weder Fake news noch rufschädigend. Bürgermeister Michael Ludwigs Mann in der Wiener Stadtregierung für das Ausgeben und Einnehmen von Geld (Finanzen und Wirtschaft also) hat aber derzeit nicht den besten Lauf. Jetzt muss er für die Blamage rund um eines der Prestigeprojekte der rot-pinken Stadtregierung politisch gerade stehen.

Denn natürlich ist es eine gewaltige Blamage, wenn die Wien Holding die Ausschreibung für die Stadthalle 3.0., die Wien Holding-Arena, verbockt. Das Verwaltungsgericht Wien hat gesprochen: Der Zuschlag für das Unternehmen OVG wird aufgehoben.

Für jenes Unternehmen, das in der Bewertungskommission als Bestbieter mit 384 Millionen Euro Errichtungskosten identifiziert wurde. Das zwar Sitz in Großbritannien hat, aber Tochter der US-Firma Oak View Group ist, dem weltweit größten Player im Bereich Eventhallen. Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer ist wirtschaftlicher Hauptverantwortlicher für die aktuelle Niederlage vor dem Verwaltungsgericht. Er wiederum wurde von Peter Hanke wenige Monate nach dem Antritt in der Stadtregierung 2018 an der Spitze der Wien Holding installiert und gilt als dessen Vertrauensmann.

Doch zurück zur Wien Holding-Arena: Im Jahr 2025 hätte der Bau in Neu Marx beginnen sollen, die Fertigstellung war von Peter Hanke und Co. den Wienerinnen und Wienern mit Ende 2029 in Aussicht gestellt worden. Daraus wird nun nichts.

Was wurde aus Michael Ludwigs Leuchtturm-Projekten?

Eines der Leuchtturmprojekte des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig entschwindet in die Dunkelheit. Wie übrigens auch der mehrfach angekündigte Busbahnhof beim Stadion. Man erinnert sich kaum noch daran. Auch der verzögert sich jetzt, nachdem sich der Anbieter wegen gestiegener Baukosten etc. sehr einfach verabschieden konnte. Die Vertrags-Texter der Wien Holding machen das Unmögliche möglich. Und die Donaubühne, wieder einer der Pläne mit dem Michael Ludwig als Bürgermeister angetreten ist, wurde überhaupt schon hochoffiziell zu Grabe getragen.

Nach dem Wien Energie Desaster, der SPÖ-Kleingartenaffäre, jüngsten Umfragen mit einem Absturz von hohem Niveau und dem Rückzug des Wiener SPÖ-Chefs aus den höchsten Gremien der Bundespartei muss man weder besonders böswillig noch politischer „Feind“ sein, um nüchtern zu konstatieren: Der Lauf der gesamten Wiener SPÖ war schon einmal ein besserer. Und einem Kronprinzen Michael Ludwigs, Stadtrat Peter Hanke, ist mit dem Wien Arena-Debakel ein Stein aus der Krone gefallen.

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