Pizzicato

Von spukhaften Zufällen

Jetzt ist dieses legendäre Nirvana-Cover plötzlich wieder in mein Leben gerutscht, und das durch eine seltsame Verkettung von Umständen.
Jetzt ist dieses legendäre Nirvana-Cover plötzlich wieder in mein Leben gerutscht, und das durch eine seltsame Verkettung von Umständen. Universal
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Kennen Sie das? Sie nehmen irgendetwas in ihrem Lebensumfeld wahr, einen Vorgang, ein Ereignis, ein Bild, eine Person, ein Geräusch, teils nur ein Wort oder sogar einen eigenen Gedanken – und wenig später taucht etwas auf, das mit der ersteren Sache in einem spukhaften Konnex bis hin zur Identität steht.

Ich buchte zum Beispiel heuer einen Flug nach Malta, Greta hör weg. Tage später standen in Zeitungen Reisegeschichten über diese lässige Insel. Ich sprach mit einem Kollegen über einen Film, kurz danach hieß es, der Hauptdarsteller sei erkrankt. Ein andermal ging es um ein seit Längerem geschlossenes, uraltes Bierlokal, das wir beim Bier beweinten. Eine Woche später hörte man, dass der Wirt in einem anderen Ort eine Neueröffnung wagt. Im Zug Feldkirch–Wien dachte ich einmal aus irgendeinem Grund an einen nicht ganz unbekannten Grün-Politiker aus Vorarlberg, mit dem ich Jahre zuvor geplaudert hatte. Kurz danach, auf dem Weg ins Bordrestaurant und noch auf der Arlbergstrecke, zeigte sich, dass der halbe damalige Grünen-Bundesvorstand in der Ersten Klasse hockte.

Superschräg war, als ein Freund kürzlich ein neues Profilbild auf WhatsApp stellte. Es zeigt ihn von vorn unter Wasser und ähnelt dem berühmten Cover des Albums „Nevermind“ der leider verblichenen US-Rockband Nirvana aus dem guten Jahr 1991. Sie wissen, das nackte Baby, das in blauem Wasser einem Dollarschein am Angelhaken nachtaucht. Tage später grab ich aus einem angegilbten Stapel alter Zeitungen eine „Presse“ vom August 2021 (!) aus und lese sie auf dem Balkon. Auf der letzten Seite: das Nirvana-Cover!!!

Daneben stand übrigens geschrieben, dass dieses Baby (heute klarerweise erwachsen) die Plattenproduktionsfirma wegen „sexueller Ausbeutung“ geklagt habe. Die Klage wurde freilich später abgewiesen.

Also, die Dinge des Lebens und die Myriaden unsichtbarer Kanälchen dazwischen sind schon oft seltsam. Wir lernen auch, dass „Die Presse“ immer für eine Überraschung gut ist. Und welch seltsame Koinzidenzen dieser Art haben Sie so erlebt? (wg)

Reaktionen an: wolfgang.greber@diepresse.com

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