Lohnrunde

Bei den Metallern stehen die Zeichen auf Arbeitskampf

Arbeitgeber und Gewerkschaften der metalltechnischen Industrie treffen zur dritten Verhandlungsrunde zusammen (Archivbild).
Arbeitgeber und Gewerkschaften der metalltechnischen Industrie treffen zur dritten Verhandlungsrunde zusammen (Archivbild).Unbekannt
  • Drucken

Vor der dritten Verhandlungsrunde der Metaller scheint eine Einigung weit entfernt. Wie es in den kommenden Wochen weitergehen könnte.

Die Zeichen stehen auf Eskalation. Heute, Freitag, um elf Uhr treffen Arbeitgeber und Gewerkschaften der metalltechnischen Industrie zur dritten Verhandlungsrunde zusammen. Die Verhandler liegen sehr weit auseinander. Die Gewerkschaft fordert für die 137.000 Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne um 11,6 Prozent. Die Arbeitgeber bieten 2,5 Prozent plus 1050 Euro Einmalzahlung. Die Gewerkschaft will auf keinen Fall unter der Inflation von 9,6 Prozent abschließen. Für die Industrie kommt das aber nicht infrage. Ein Arbeitskampf wird wahrscheinlicher. Dafür gibt es mehrere Gründe, einige liegen in der Vergangenheit. „Die Presse“ gibt einen Überblick.

Es geht um Grundsätzliches

Heuer geht es in der Lohnrunde der Metallindustrie nicht nur um Geld, sondern um eine grundsätzliche Frage: Sind die traditionellen Methoden zur Berechnung der Lohnerhöhungen noch zeitgemäß? Die Gewerkschaften halten an der bewährten Formel fest: Demnach ist den Arbeitnehmern die Inflation plus ein Anteil am Zuwachs der Produktivität abzugelten. Aber die Arbeitgeber stehen auf dem Standpunkt, dass es nicht ihre Aufgabe ist, „die Kaufkraft zu erhalten oder die Konjunktur zu beleben“, sagt Stefan Ehrlich-Adám aus dem Verhandlungsteam zur „Presse“. Sie wollen die eingefahrenen Muster in den Lohnverhandlungen aufbrechen. Zuletzt hatten sowohl Arbeitgeber-Sprecher Christian Knill als auch Industriellenvereinigung-Präsident Georg Knill – sie sind Brüder – in der „Presse“ gesagt, dass die Unternehmer heuer lieber einen Streik akzeptieren wollen, als die hohen Lohnforderungen der Gewerkschaft umzusetzen. „Das heißt nicht, dass wir einen Streik befürworten“, sagt Verhandler Ehrlich-Adám. „Aber wir fürchten uns nicht davor.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.