Interview

Wird bei der APA oft interveniert, Frau Scholl?

Die 38-jährige Wienerin Maria Scholl ist die erste Frau an der Spitze der APA-Redaktion.
Die 38-jährige Wienerin Maria Scholl ist die erste Frau an der Spitze der APA-Redaktion.Die Presse/ Akos Burg
  • Drucken

Maria Scholl, seit Montag Chefredakteurin der Austria Presse Agentur, über mediale Macht und Formulierungshoheit, Roboter-Journalismus und Interventionen.

Die Presse: Die APA richtet sich nicht an Leser, sondern ist ein Service für die Redaktionen im Land. Und wird damit mehr gelesen als alle Zeitungen. Wie sehen Sie diese Machtposition?

Maria Scholl: Ich bin nicht sicher, ob ich es als Machtposition bezeichnen würde. Es ist eine Verantwortung, weil wir ja das Versprechen abgeben, dass das, was die APA berichtet, richtig und relevant ist – und wenn doch mal etwas nicht stimmt, wird richtiggestellt. Das klingt trivial, ist aber ein ziemlicher Brummer. Wir haben seit 1946 einen Wertekanon, der tief in unserer DNA steckt. Mir kommt manchmal vor, dass der im digitalen Informationsraum, wo häufig emotionale Antriebskräfte wirken, sehr aktuell ist.

Mit Antriebskräften meinen Sie Hysterie?

Eine gewisse Hektik in der emotionalen Aufmerksamkeitsökonomie. Zuverlässigkeit und inhaltliche Richtigkeit sind da besonders wichtig. Wir versprechen, wenn etwas bei uns steht, ist es richtig. Und von wegen Macht: Wir achten auf eine ausgewogene Berichterstattung.

Viele Formulierungen der APA werden direkt übernommen. Diese Formulierungshoheit ist auch eine Macht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.