Der Mediator

Die unheimliche Objektivität der BBC

Ein Reporter der BBC bei der Arbeit vor dem  Londoner Hauptquartier der British Broadcasting Corporation, die im Vorjahr 100 Jahre alt wurde.
Ein Reporter der BBC bei der Arbeit vor dem Londoner Hauptquartier der British Broadcasting Corporation, die im Vorjahr 100 Jahre alt wurde.Reuters/Anna Gordon
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Großbritanniens wichtigstes Medienunternehmen will sich von niemandem vereinnahmen lassen. Das ist im kritischen Journalismus an sich eine lobenswerte Einstellung. In Extremfällen kann diese Haltung aber auch verstören.

Nach den Massakern der Hamas aus Gaza an ihren jüdischen Nachbarn in Israel war die Reaktion in Großbritannien klar. Der König erklärte sich eindeutig solidarisch mit dem angegriffenen Staat, so wie die konservative Regierung und die linke Opposition. Terror ist das absolut Böse.

Eine Institution aber schloss sich dieser Parteinahme nicht an. Die British Broadcasting Corporation vermied es in ihren Berichten konsequent, die Täter als Terroristen zu bezeichnen. Das entspreche nicht ihren Richtlinien, hieß es aus London. Solche Wertungen würden nur in Zitaten von Befragten verwendet. Die BBC nennt die Täter der Hamas Kämpfer. Auch heftige Kritik aus Westminster beeindruckte den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht.

Solch eine Haltung im Land der Fairness mag in dieser Extremsituation verstören. Derartige Objektivität ist geradezu unheimlich. Reden wir nicht um den heißen Brei herum, „call a spade a spade“: Hamas-Mörder machen Terror. Die BBC hingegen möchte offenbar demonstrieren, dass sie das Unparteiische über alles stellen kann.

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