Ungarn

Orbán treibt EU-Skepsis seiner Anhänger an

Ungarns Ministerpräsident, Viktor Orbán, ist längst auch bei EU-Gipfeltreffen ein unberechenbarer Außenseiter.
Ungarns Ministerpräsident, Viktor Orbán, ist längst auch bei EU-Gipfeltreffen ein unberechenbarer Außenseiter. REUTERS
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Die Schuldzuweisungen des ungarischen Regierungschefs an Brüssel und Anti-EU-Kampagnen seiner Regierung zeigen Wirkung. Fidesz-Anhänger sind mittlerweile EU-feindlicher eingestellt als jene aller anderen Parteien, sogar der Rechtsradikalen.

Will man das Verhältnis der nationalpopulistischen Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán zur EU beschreiben, ist die alte Redewendung „Steter Tropfen höhlt den Stein“ naheliegend. Schließlich hat Orbán in den vergangenen zehn Jahren nichts unterlassen, um die Europäische Union, die er zumeist abschätzig als „Brüssel“ bezeichnet, in den Augen seiner Wähler zu diskreditieren. Das Ergebnis der jahrelangen Anti-EU-Rhetorik Orbáns kann nun an einer aktuellen Umfrage abgelesen werden, die vom ungarischen Politik- und Meinungsforschungsinstitut Policy Solutions durchgeführt wurde.

Demnach ist die Wählerschaft der Regierungspartei Fidesz heute jene Wählergruppe in Ungarn, die der EU die größte Ablehnung entgegenbringt. Laut den erhobenen Daten ist die EU-Skepsis unter den Fidesz-Anhängern noch weiter verbreitet als unter den Sympathisanten der rechtsradikalen Parlamentspartei Mi Hazánk (Unsere Heimat), die eine Volksabstimmung über den Verbleib Ungarns in der EU fordert. Während 22 Prozent der Sympathisanten von Mi Hazánk für einen Huxit, also einen Austritt Ungarns aus der EU, eintreten, sind es im Fidesz-Lager 28 Prozent.

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