Vorwürfe gegen Schweiger

Til Schweiger: „Niemand braucht vor mir Angst zu haben“

Til Schweiger mit Tochter Luna bei einer Premiere 2021 i
Til Schweiger mit Tochter Luna bei einer Premiere 2021 ivia www.imago-images.de
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Ein „Klima der Angst“ soll beim Dreh von „Manta Manta“ von und mit Til Schweiger geherrscht haben. Der Vorwurf, am Set ein Tyrann zu sein, hat den Schauspieler „schwer getroffen“.

Monate, nachdem die Vorwürfe bekannt wurden, und wenige Wochen vor dem Kinostart seines neuen Films meldet sich Regisseur und Schauspieler Til Schweiger nun doch zur Debatte rund um ein „Klima der Angst“ an seinen Filmsets zu Wort. „Ich möchte nicht, dass jemand Angst vor mir hat“, sagte der 59-Jährige dem Magazin „Stern“ (Donnerstag). Zudem sprach er über seine Alkoholprobleme und sagte, dass er in Therapie sei.

Der „Spiegel“ hatte im Frühjahr den ganzen Fall ins Rollen gebracht und über angebliche Schikane am Filmset berichtet. Der „Stern“ fragte Schweiger unter Verweis darauf, dass es bei den Dreharbeiten Mitarbeiter gegeben habe, die Angst vor ihm hatten: „Sind Sie ein Tyrann, Herr Schweiger?“ Darauf antwortete er: „Der Vorwurf hat mich schwer getroffen. Niemand braucht vor mir Angst zu haben. Ich bin ein freundlicher Mensch.“

Trotzdem hätten ihm Freunde schon früher gesagt, dass er eine Art haben könne, die „angsteinflößend“ wirke. „Das akzeptiere ich mittlerweile und arbeite an mir.“ Er sagte an anderer Stelle des Interviews, Filmemachen sei keine Basisdemokratie. Einer müsse entscheiden.

„Durch meinen Alkoholkonsum nicht ich selbst“

Zum Thema Alkohol bei den Dreharbeiten bei „Manta Manta - Zwoter Teil“ erläuterte Schweiger: „Es gab eine Situation, in der ich durch meinen Alkoholkonsum nicht ich selbst war. Aber in dem Moment habe ich das nicht wahrhaben wollen. Da war ich überzeugt, ich könnte drehen.“

Im Laufe der Jahre habe er immer wieder Gespräche mit Verwandten und Freunden gehabt, die sich Sorgen gemacht hätten, dass er zu viel trinke. Er habe dieses Thema immer vor sich hergeschoben. Es sei schleichend mehr geworden, dann seien Kontrollverluste hinzugekommen. Danach habe er sich geschämt.

Schweiger sagte auch, er habe sich Hilfe gesucht. Er habe gelernt, dass er nicht mehr die Kontrolle verlieren dürfe. „Ich werde bald 60. Ich will jetzt keine Zeit mehr verlieren, ich will ein besserer Mensch werden.“ (APA/dpa)

Vorwürfe gegen Schweiger

Manta Manta - Zwoter Teil“ wurde im Sommer 2022 in Nordrhein-Westfalen gedreht und kam im Frühjahr in die Kinos. Schweiger war Regisseur und zugleich Hauptdarsteller. Die Actionkomödie knüpft an den Ursprungsfilm aus den 1990er Jahren an. 1991 zeigte „Manta, Manta“ mit Schweiger in der Hauptrolle eine lustige Clique im Ruhrgebiet, für die das Auto das Wichtigste im Leben war.

Nach Erscheinen des „Spiegel“-Berichts hatte das beteiligte Produktionsunternehmen Constantin Film eine externe Untersuchung einer Anwaltskanzlei zu den Setbedingungen zu „Manta Manta“ angeschoben. Das jüngst vorgelegte Ergebnis zeigte ein ambivalentes Bild von der Stimmung am Set. Constantin will nun die eigenen Produktionsstandards schärfen.

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