Vermögensaufbau

Die Börse ist für alle da

Archivbild: Die Euronext in Paris.
Archivbild: Die Euronext in Paris.Bloomberg
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Man muss weder reich sein noch einer Elite angehören, um auf dem Kapitalmarkt zu investieren. Was die Jungen bei der Veranlagung anders machen.

Es waren 5000 Schilling, die für ­David Mayer-Heinisch den Unterschied machten. Das Geld bekam der damals 13-Jährige von seinem Vater, ebenso wie seine beiden Brüder, der eine älter, der andere jünger. „Geht zu meinem Banker und sucht euch etwas aus“, habe der Senior im Jahr 1999 zu seinen Kindern gesagt. Anstatt das Kapital zu streuen, steckte es Mayer-Heinisch in eine einzige Aktie: SAP. Das deutsche Unternehmen ist heute ein Weltkonzern, doch war die Jahrtausendwende nicht unbedingt die beste Zeit, um in „Internetunternehmen“ zu investieren. Denn die Dotcom-Blase platzte und machte jene, die sich zuvor „kurzfristig reich“ fühlen durften, so wie David Mayer-Heinisch, zu Verlierern. Doch eines haben das Geschenk des Vaters und der Absturz der Aktienmärkte bewirkt: Sie haben den Lebensweg von David Mayer-Heinisch gewaltig beeinflusst. „Meine Neugierde wurde ganz klar geweckt. Mein Traum war es, großer Hedgefondsmanager zu werden. Zwei von drei Brüdern sind dann auch in der Finanzindustrie gelandet“, erzählt der heute 37-Jährige. Und er ist einer davon.

Nach einem Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien dockte Mayer-Heinisch bei der Raiffeisen Bank International an und landete bald darauf bei einem deutschen Asset-Manager, der auf wertorientierte Veranlagungen spezialisiert ist. Mayer-Heinisch hat dort tagtäglich Millionen verschoben – für ziemlich große Kunden. Doch dort angekommen, wo er als Teenager immer hinwollte, merkte er: Der Unterschied zwischen dem, was ein Privatanleger bekommt, und dem, was ein institutioneller Investor auf dem Finanzmarkt erhält, „ist unnötig groß“. Während sich die großen Fische aus einem komplexen Anlageuniversum bedienen können und exzellent beraten werden, darf Otto Normalverbraucher von all dem meistens nur eines: träumen.

Froots-Gründer David Mayer-Heinisch will ein Vermögensverwalter für alle sein.
Froots-Gründer David Mayer-Heinisch will ein Vermögensverwalter für alle sein.Clemens Fabry

200.000 Euro investierten er und sein Gründungspartner Dirk van Wassenaer schließlich, um 2021 Froots zu gründen. Froots steht für Financial Roots, also die Wurzeln der finanziellen Vorsorge. Der digitale Vermögensverwalter will seinen Kunden, die durchschnittlich 37 Jahre alt sind, das Service einer Privatbank bieten, mit maßgeschneiderten Portfolios, die an die Entwicklung des Marktes angepasst werden, vergleichsweise niedrigen Kosten und einer geringen Eintrittsbarriere.

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