Hacker gesucht

Zum Aufspürer von Schwachstellen im System werden

Wer selbst versierter Hacker ist, kann am besten mit Cyber-Bedrohungen umgehen.
Wer selbst versierter Hacker ist, kann am besten mit Cyber-Bedrohungen umgehen.Getty Images
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IT-Sicherheit rückt auf allen Ebenen ins Bewusstsein. Es gibt zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten – und einen europaweiten Wettbewerb. 

Hackerinnen und Hacker gesucht“, heißt es alljährlich, wenn zur Austrian Cyber Security Challenge gerufen wird. „Es gibt viel mehr gute Hacker, nur die bösen haben die bessere Publicity“, sagt Josef Pichlmayr, Obmann des Vereins Cyber Security Austria (CSA). Die CSA organisiert jedes Jahr die Cyber Security Challenge in Österreich. „Bei dem Wettbewerb werden den Teilnehmern in IT-Umgebungen Aufgaben gestellt, die um die Wette zu lösen sind“, erklärt Paul Varga, Mitglied der CSA und Betreuer des Wettkampfs. Die Aufgaben können sämtliche Bereiche der Cybersecurity umfassen. „Vom Finden und Ausnutzen von Schwachstellen der Systeme über Ver- und Entschlüsselung bis hin zu forensischen Aufgabenstellungen, bei denen festzustellen ist, was ein anderer Angreifer gemacht hat.“ Schließlich ist es eine Eigenschaft des Hackens, den Dingen auf den Grund zu gehen. „Cybersecurity ist mittlerweile ein sehr weites Feld“, sagt Varga. „Wie weit es unseren Alltag bereits durchdringt, merkt man, wenn sich Küchengeräte ins Internet verbinden wollen.“ 

Österreich-Finale in Linz

„An den Qualifikationsrunden kann jeder teilnehmen“, erklärt Varga: „Im Gegensatz zur Qualifikation, bei der jeder für sich spielt, werden im Finale Gruppen der Schüler und Studenten gebildet, die im Team die gestellten Aufgaben bewältigen müssen.“ Die Vorrunden werden online ausgetragen, im Finale spielen die qualifizierten Teilnehmer dann vor Ort, die Finalisten im Rahmen der IKT-Sicherheitskonferenz am 3. und 4. Oktober in Linz. „Dieses Jahr gibt es mit je 20 Schülern und Studenten sowie 21 Teilnehmern der offenen Klasse einen neuen Höchststand an Finalteilnehmern“, berichtet Varga. Die IKT-Sicherheitskonferenz selbst wird vom Österreichischen Bundesheer organisiert, hier stehen Themen wie die Cybersicherheit in transnationalen Lieferketten oder wie sich kriminelle Geschäftsmodelle weiterentwickeln auf dem Programm.

Breites Kursangebot

Das Bewusstsein für Cybersecurity steigt, und wer sich in dem Bereich weiterbilden möchte, findet ein umfangreiches Angebot an Seminaren und Kursen vor.

Im Wifi-Kurs „IT-Security Professional“ lernen die Teilnehmer, Sicherheitslücken in der Unternehmens-IT zu entdecken und zu schließen. Aber auch das Netzwerk zu Hause will sicher sein. So hat das Wifi in Kärnten einen Kurs zur Absicherung des eigenen Netzwerks im Programm.

Beim Lehrgang „Wirtschaftskriminalität & Cyber Crime“ an der FH Wr. Neustadt stehen in den drei Semestern neben Steuerrecht oder Wirtschaftsstrafrecht als Wahlfächer beispielsweise IT-Forensik, IT-Security oder Angriffe auf IT-Systeme zur Auswahl.

Einen breiten Überblick über das Kursangebot zahlreicher Anbieter bietet die Plattform „IT Learning Solutions“. Kenntnisse, um unternehmenskritische Infrastrukturen zu sichern oder sich vor Cyber-Bedrohungen zu schützen, sind Inhalt einer Reihe von Kursen. Wer sich auf akademischem Niveau bezüglich IT-Sicherheit weiterbilden will, der wird im Bereich der Masterstudien fündig. Etwa an der FH Joanneum mit dem Masterstudium „IT & Mobile Security“, bei dem berufsbegleitend unter anderem Secure Server Environments, Secure Big Data, Database Security, Kryptografie oder Ethical Hacking auf dem Studienplan stehen. 

Auch die FH Technikum Wien bietet mit „IT-Security“ einen einschlägigen Master-Studiengang. Vier Semester lang wird berufsbegleitend abends studiert, wer möchte, kann im zweiten oder dritten Semester ein Auslandspraktikum an einer von über 70 Partnerhochschulen absolvieren.

Die Schwerpunkte im Studium liegen „zu Beginn auf der Gesamtheit des Themas, also sowohl Organisation als auch technische Komponenten“, sagt Alexander Mense, Fakultätsleiter Computer Science und Studiengangsleiter IT-Security. „Im weiteren Studienverlauf kann man sich auf Beratung, das Management von Securitylösungen in Unternehmen oder auch auf die konkrete technische Umsetzung spezialisieren.“ 

Finale in Norwegen

Die Gewinner der Austrian Cyber Challenge werden Ende Oktober in Norwegen gegen Teams aus ganz Europa antreten, um ihr Können unter Beweis zu stellen. In den vergangenen Jahren fanden sich die Teams aus Österreich immer unter den Top Ten.

Weitere Infos: www.wifi.at; www.wifikaernten.at, www.itls.at, www.fh-joanneum.at, www.technikum-wien.at, www.verbotengut.at, www.ecsc.eu, https://seminar.bundesheer.at

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