V. l. n. r.: Marietta Born, Anja Pospisil und Alena Fürlinger wollen weibliche Sexualität enttabuisieren.
Serie: Gefühlssache

Wie schambefreit und aufgeklärt sind jüngere Generationen?

Influencer in den sozialen Medien und populäre Serien wie „Sex Education“ haben sexuelle Bildung in den Mainstream gehievt. Aber wie gut aufgeklärt – und schambefreit – sind junge Generationen wirklich?

Leben wir in Zeiten einer neuen sexuellen Revolution? Klitoris, Slow Sex, Orgasmus-Gap: Themen, über die lang – wenn überhaupt – nur hinter vorgehaltener Hand diskutiert wurde, sind heute Tischgespräch. Bücher darüber füllen ganze Geschäftsauslagen, und in der langen Liste an Profilen, die man auf Instagram, TikTok und Co. abonniert hat, finden sich immer öfter auch Influencer, die „Sex-Positivity“ predigen: Sie treten also dafür ein, Sex als einen wichtigen, natürlichen und schönen Teil des Lebens wahrzunehmen, über den jeder offen und frei von Scham und Tabus sprechen darf und soll.

Streamingdienste wie Netflix reüssieren indessen mit Serien wie „Sex, Explained“, „Easy“ oder „Sex Education“. Hat man Letztere bis zur vierten Staffel verfolgt, drängt sich der Eindruck auf, junge Menschen müssten heutzutage restlos aufgeklärt sein – ganz ohne Zutun der Eltern. Keine sexuelle Orientierung, die darin nicht erkundet, kein Zentimeter des menschlichen Körpers, der nicht präzise benannt, keine sexuelle Praktik, die nicht ausprobiert würde. Da liegt die Schlussfolgerung nahe, dass man sich den realen Sexualkundeunterricht inzwischen ebenso sparen kann wie peinliche Aufklärungsgespräche.Insbesondere da auch eine Umfrage unter 1500 Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Univerisity of California jüngst herausgefunden haben will, dass junge Menschen übersättigt sind von zu viel Sex und Romantik in Film, Serien, Fernsehen und den sozialen Medien.

Reichweitenstarke Aufklärungsarbeit

Doch wie viel ist wirklich an dieser These dran? Hannah Maylou könnte jedenfalls gut als Aushängeschild für ihre Gültigkeit herhalten: Die 25-jährige Niederösterreicherin ist seit Jahren beruflich Influencerin. Auf Instagram setzt sie sich mit Themen wie Body- und Sex-Positivity auseinander, zudem hat sie vor Kurzem ihr erstes Buch veröffentlicht.

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