Rätselhaft: Corine Pelluchon meint, wir sollten hoffen, wo es nichts zu hoffen gibt – irgendetwas wird sich „durchsetzen“. Worum kann es sich dabei handeln?
In der christlich-abendländischen Tradition gibt es eine gewichtige Haltung, welche den religiösen Glutkern auf den Punkt bringt: „Credo, quia absurdum est.“ („Ich glaube, weil es absurd ist.“) Wichtige Denker der religiösen Kultur von Tertullian über Augustinus bis zu Kierkegaard im 19. Jahrhundert würdigten diese Anschauung, zumindest literarisch.
Und es ist kein Zufall, wenn Corine Pelluchon, Autorin des kleinen, manifestartigen Werkes „Die Durchquerung des Unmöglichen – Hoffnung in Zeiten der Klimakatastrophe“, auf die Abraham-Episode in Kierkegaards Beleuchtung zurückgreift. Abraham ist bereit, seinen geliebten Sohn Isaak abzuschlachten, um Gottes Befehl zu gehorchen. Dass dann nur ein Schafbock daran glauben muss, ist Gottes unergründlicher Güte geschuldet – ein Umstand, der die Tierrechtlerin Pelluchon abstoßen müsste. Stattdessen wird ihr der biblische Bericht zu einem Zeugnis der Hoffnung – „trotz allem“.