Literatur

Wie gebärdet man einen Vers?

Mittels Augmented Reality wird die Gebärdensprachenpoesie erfahrbar.
Mittels Augmented Reality wird die Gebärdensprachenpoesie erfahrbar.Foto: hochroth München
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Eine schmaler Band vermittelt auch Hörenden die Bandbreite der Lyrik in Deutscher Gebärdensprache.

Was ist ein Gedicht? Ein ­Fingerzeig, ein Kopfnicken, ein Augenzudrücken? „hand­verlesen“, die erste Anthologie deutscher Gebärdensprachpoesie, ­ist auf jeden Fall gekommen, um die Möglichkeiten der Kategorie Lyrik, wie hörende Menschen sie denken, zu ­erweitern. In diesem innovativen Büchlein präsentieren sich Gebärdensprachpoet:innen als transmediale Künstler:innen. Für Leser:innen wird das mittels Augmented Reality, die hier als sinnvolle Ergänzung zum gedruckten Buch eingesetzt wird, in professionell produzierten Videos ästhetisch erfahrbar. Diese Lyrik winkt von Weitem dem Tanztheater, die Poet:innen glänzen mit großer Bühnenqualität. Wer nicht der Deutschen Gebärdensprache mächtig ist, bekommt das eigene Defizit ordentlich zu spüren; man will die Performance in ihrer Gesamtheit fassen und kann nicht, und man begreift die wirklich gut gemachten Übersetzungen in die Schriftsprache als das, was sie sind: schöne Gedichte – in Hinblick auf die Erfahrung des Originals aber ein unzureichendes Hilfsmittel.

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