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Deutsche Bank verspricht Investoren Geld 

Das Hauptquartier der Deutschen Bank in Frankfurt.
Das Hauptquartier der Deutschen Bank in Frankfurt.Reuters / Ralph Orlowski
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Der Aktienkurs des Geldhauses stieg so stark wie seit einem Jahr nicht mehr, nachdem das Institut erklärt hatte, es habe „Spielraum“ zur Freisetzung von Kapital für Aktienrückkäufe.

Die Deutsche Bank verspricht ihren Aktionären, die angekündigten höheren Ausschüttungen auf die Überholspur zu setzen. Das größte deutsche Geldhaus will damit auch die Lücke bei der Bewertung schließen, die immer noch verglichen mit dem Wettbewerb klafft.

Der Aktienkurs stieg so stark wie seit einem Jahr nicht mehr, nachdem das Institut erklärt hatte, es habe „Spielraum“ zur Freisetzung von drei Mrd. Euro Kapital, das auch für Aktienrückkäufe eingesetzt werden könne. Der Vorsteuergewinn im dritten Quartal übertraf die Schätzungen der Analysten, da höhere Erträge mit Firmenkunden die schwächeren Handelsergebnisse ausglichen. Vorstandschef Christian Sewing versprach, binnen fünf Jahren acht Milliarden Euro auszuschütten, um die Bewertung der Bank zu steigern. Im Verhältnis zum Buchwert gehört die Marktkapitalisierung der Deutschen Bank zu den schwächsten der Branche. Zum Vergleich: Die zweitgrößte italienische Bank UniCredit will pro Jahr 6,5 Mrd. Euro ausschütten. Dementsprechend werden die Mailänder mit dem 0,69-Fachen des Buchwerts gehandelt — bei der Deutschen Bank ist es der 0,34-fache Wert. In den vergangenen Quartalen gab es Rückenwind durch steigende Zinsen, während der Handel schwächelte, Inflation die Kosten trieb und hausgemachte IT-Probleme sowie die Stärkung der internen Kontrollen ins Geld gingen.

Übernahme britischer Broker

Die harte Kernkapitalquote der Deutschen Bank stieg im dritten Quartal auf 13,9 Prozent und liegt damit schon deutlich über dem Zielwert für 2025. Diese verwies auf effizienteren Kapitaleinsatz und darauf, dass gewisse regulatorische Effekte sich als weniger gravierend herausstellten als erwartet. Das Management scheint „optimistischer zu sein, was die Aussichten auf Kapital und Kapitalerträge angeht“, sagten die KBW-Analysten Thomas Hallett und Andrew Stimpson in einer ersten Einschätzung der Ergebnisse. Anfang des Monats hat die Deutsche Bank die Übernahme des britischen Brokers Numis abgeschlossen, um ihr Geschäft in diesem Bereich auszubauen. Im Zusammenhang mit Numis wird es im vierten Quartal zu einer Goodwill-Abschreibung kommen.

Die Numis-Übernahme ist ein Teil der Versuche der Deutschen Bank mit Sitz in Frankfurt, ihre Gebühreneinnahmen zu steigern. Bei den Zinserträgen dürfte die beste Zeit wohl bald vorbei sein, wenn die Notenbanken jene Zinserhöhungskampagnen abschließen, die es den Banken ermöglicht haben, mehr für Kredite zu verlangen, für Einlagen aber weiter wenig zu zahlen. (Bloomberg)

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