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Tennis: Wien hat sein „Traum-Finale“ Medwedew gegen Sinner

Daniil Medwedew im Match gegen Stefanos Tsitsipas .
Daniil Medwedew im Match gegen Stefanos Tsitsipas .APA / APA / Eva Manhart
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Daniil Medwedew bezwingt über Stefanos Tsitsipas und zieht erneut ins Finale ein, der Südtiroler Yannik Sinner folgt ihm mit einem Zwei-Satz-Sieg geben Andrej Rublew.

Wien hat sein „Traum-Finale“ und Daniil Medwedew fehlt noch ein Sieg zum Double bei den mit 2,559 Mio. Euro dotierten Erste Bank Open in Wien. Der topgesetzte Russe besiegte am Samstag vor rund 9.600 Fans den Griechen Stefanos Tsitsipas 6:4,7:6(6) und erreichte damit sein neuntes Finale in diesem Jahr. Im Endspiel am Sonntag (14.00 Uhr/live ServusTV) trifft er auf Jannik Sinner (ITA-2), der Andrej Rublew (RUS-3) 7:5,7:6(5) ausschaltete.

Der Weltranglisten-Dritte Medwedew hatte in dem über weite Strecken sehenswerten Match zumeist den längeren Atem, auch wenn sich Tsitsipas in seinem ersten Wien-Semifinale auch stark präsentierte. Ein Break zum 4:3 bedeutete im ersten Satz die Vorentscheidung, Medwedew servierte nach 39 Minuten zum 6:4 aus. Im zweiten Durchgang nutzte der Russe insgesamt drei Breakbälle nicht und es ging ohne Serviceverlust ins Tiebreak. In diesem setzte er sich mit 8:6 durch.

„Ich bin glücklich mit mir, keine Breaks gegen mich. Ich habe einige Möglichkeiten im zweiten Satz nicht genutzt, aber er hat auch gut gespielt“, sagte Medwedew in seiner Pressekonferenz erst rund 90 Minuten nach seinem Match. Mit Tsitsipas hatte Medwedew in der Vergangenheit einige Unstimmigkeiten in aufgeheizter Stimmung. Die beiden Spieler sind und werden nicht die besten Freunde. „Ja, es macht die Rivalität vielleicht ein bisschen schärfer. Wir wollen beide sicher gewinnen. Ich will immer jedes Match gewinnen, aber vielleicht stimmt es, dass ein Zusatzprozent Motivation da ist.“

Medwedew hofft, in Wien erstmals überhaupt einen Titel erfolgreich verteidigen zu können. Der fünffache Grand-Slam-Finalist hat bisher 20 Turniersiege einstreifen können, aber alle an verschiedenen Schauplätzen.

Sinner gegen Rublew als sehenswerter Fight

Im Anschluss lag Rublew im ersten Satz schon mit 5:2 voran, gab aber den Satz noch mit 5:7 ab. Der mitunter sehr hitzige Russe schlug sich in dieser Phase zweimal mit der Bespannung aufs linke Knie und verletzte sich dabei auch leicht. Der Russe fing sich und bot dem Südtiroler Jannik Sinner auch im zweiten Durchgang einen sehenswerten Fight. Ein Break zum 4:5 glich Rublew mit sofortigem Rebreak noch aus, im Tiebreak hielt er sich bis 5:5, doch dann hatte Sinner das bessere Ende für sich. Er steht ohne Satzverlust im Endspiel. Erstmals seit 1994 waren die Top 4 in Wien im Semifinale, und überhaupt zum ersten Mal vier Spieler aus den ersten 7 der Weltrangliste.

Sinner  im Match gegen Rublew.
Sinner im Match gegen Rublew.Reuters / Lisa Leutner

„Es bedeutet mir viel, dass ich da im Finale bin und noch mehr gegen Daniil, weil ich oft gegen ihn verloren habe, das letzte Mal gewonnen, aber hier ist ein ganz anderer Platz“, erklärte Sinner. „Letztes Jahr hat er mich da geschlagen, schauen wir. Aber generell kann ich mit meiner Leistung zufrieden sein.“

Mit seinem 55. Saisonsieg hat Sinner auch einen italienischen Rekord aufgestellt. Noch kein Landsmann hat in der Geschichte in einer Saison mehr Erfolge gefeiert (bisher Corrado Barazzutti mit 54 im Jahr 1978).

Sinner hat gegen Medwedew eine 1:6-Bilanz, den bisher einzigen Sieg feierte der erst 22-Jährige allerdings erst vor wenigen Wochen im Peking-Finale mit zweimal 7:6. „Jannik spielt gut, er ist erst 22. Es war ein toughes Match in Peking, aber es war auch sehr eng. Ich werde versuchen, wieder mein Service nicht zu verlieren und im Tiebreak besser zu spielen“, prophezeite Medwedew.

In der Pause vor dem zweiten Semifinale erhielt Turnierdirektor Herwig Straka noch eine Auszeichnung. Der 57-jährige Steirer, der seit 15 Jahren das Wiener Turnier zu neuen Höhen geführt hat, bekam von Stadtrat Peter Hanke das Goldene Verdienstzeichen der Stadt Wien. Auch 2023 wird die Zuschauer-“Schallmauer“ von 70.000 Fans geknackt und die Vorjahreszahl sogar übertroffen. (APA)

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