Party und Co.

Hallo, Wien: Was geht ab zu Halloween?

In Hongkong laufen die Halloween-Feiern schon, in Wien geht es erst los.
In Hongkong laufen die Halloween-Feiern schon, in Wien geht es erst los. APA / AFP / Peter Parks
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Die Bereitschaft, Halloween zu feiern, ist gerade bei Jüngeren groß. Kunststück: Die Gen Z und Y sind ja schon als Kinder durch die Nachbarschaft gelaufen und haben nach Süßigkeiten verlangt. Für alle, die bei dem Spaß mitmachen wollen: Eine kleine Last-Minute-Anleitung durch Österreichs angeblich gruseligste Nacht.

Zuerst einmal die Fakten: 85 Prozent der jungen Wiener bis 29 Jahre wollen heuer Halloween feiern. Das hat eine aktuelle Umfrage der KMU Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien gezeigt. „Die Anzahl der jungen Halloween-Feiernden ist heuer noch einmal deutlich höher als letztes Jahr. Acht von zehn Wiener bis 29 Jahre planen am 31. Oktober eine Aktivität“, sagt Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien.

Dabei sind die Halloween-Anhänger bereit, durchschnittlich 30 Euro für das Fest auszugeben. Für den Handel ist das vermutlich gruselig wenig. „Das Halloween-Geschäft ist ein ganz wesentlicher Impuls, besonders in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten“, wird Gumprecht in der Aussendung zitiert.

Wer verkleidet sich wie?

Doch was wird gekauft? Im Einkaufwagen landen zu Halloween naturgemäß „schaurige“ Süßigkeiten (44 Prozent), gefolgt von Kürbissen zum Basteln (21 Prozent), gruselige Deko-Artikel (16 Prozent) und Schminke, Make-up, Schmuck sowie Accessoires (14 Prozent). Für Verkleidungen interessieren sich vor allem Jüngere bis 29 Jahre, so das Ergebnis der Umfrage: Jeder Zehnte hat vor, sich in ein Kostüm zu werfen. Auch heuer zählen die Klassiker – von Zombie, Leiche, Monster oder Mumie – zu den beliebtesten Outfits und wohl auch zu jenen, die sich am einfachsten umsetzen lassen. „Besonders fertige Verkleidungssets sind dieses Jahr schnell vergriffen, etwa ein schauriges Kostüm, das auch alle Accessoires und die passende Schminke beinhaltet. Der Convenience- und ‚One-Stop-Shop‘-Gedanke steht dabei an erster Stelle steht“, so Gumprecht.

Nachhaltige und „grüne“ Gruselprodukte besonders gefragt

Der Befragung zeigt auch, dass „grüne“ Grusel-Produkte immer beliebter werden. Sei es jetzt bei Schminke, Deko-Artikeln oder Süßigkeiten. Wer sich von dieser Schiene angesprochen fühlt, der sollte sein Kostüm wohl am besten selber schneidern (und auf Bio-Baumwolle und -Jersey beim Material setzen) oder alte Sachen recyceln und etwa als Gespenst aus alten Leintüchern gehen. Denn, dass moderne Kostüme nicht selten aus Polyester oder PVC bestehen, lässt sich nicht nur schnell beim Angreifen des Materials fühlen, man riecht es auch, wenn das Prinzessinnenkostüm aus Plastik in der Disco zum Riechen beginnt. Dass solche Kostüme unter „schlechten Arbeitsbedingungen“ entstehen, kritisierte bereits das deutsche Magazin Öko-Test. Das Magazin schlägt übrigens vor, auch bei der Deko nachhaltig zu sein: Und einen Gruselkürbis selbst zu schnitzen. So schwer ist das angeblich gar nicht.

Kein Halloween ohne Party

Klar, kein Halloween ohne Party: Wobei die Aktivitäten von privaten Feiern mit Freunden und Bekannten reichen, dem Besuch eines öffentlichen Lokals, eines Restaurants oder einer Bar, dem Bereithalten von Süßem oder Saurem oder einer Unternehmung mit Kindern, ergab die Umfrage.

Diejenigen, die auf Party gebürstet sind, haben in Wien jedenfalls mehrere Möglichkeiten. So feier der legendäre Club Horst eine „Auferstehung unter der Oper“, naturgemäß im O-Club, der von den Horst-Betreibern übernommen wurde. Karten gibt es noch. Allerdings nur für die All-Night-Long-Schiene um 40 Euro. Die Monster sind auch los in der Ottakringer Brauerei, wo „Kein Sonntag ohne Techno“ einen Halloween Rave veranstaltet Mit vier Floors: House, Disco, Techno und Funn. „Werft euch in die wildeste Verkleidung, wir treiben es bunt“, heißt es dort. Auch im Fluc und der Flucc_Wanne feiert man Halloween. Mit Pink Mayhem (Flucc) und mit Bass Temperature und Gehlektek (live) (Flucc_Wanne).

Und für alle, die es lieber ruhiger aber doch länger angehen wollen: In der Buchhandlung Thalia kann man anlässlich Halloween eine Nacht in der Buchhandlung Mariahilfer Straße verbringen und dort nach dem Motto: „All you can read“ lesen, was man will. Schlafsack, Isomatte, Polster oder Pyjama sind selbst mitzubringen. Der Eintritt kostet 40 Euro (inklusive Goodie-Bag und Verpflegung).

Grusel-Burger und -Cupcakes

Wer sich lieber essend dem ganzen Spektakel nähern möchte: Das Cupcakes Wien hat dieses Jahr wieder freilich ein großes Sortiment an Grusel-Cupcakes mit Mumien, Spinnen, Augen, Fledermäusen und Kürbissen darauf. Die Burgerkette Le Burger serviert dafür einen Gruselburger mit gegrillter Blunze, Kürbis, Röstzwiebeln, Coleslaw und einer Spritze „bloody“-Erdbeer-Ketchup. Die Burger gibt es heute und morgen in allen 14 Filialen.

Erinnerung an die Halloween-Krawalle im Vorjahr in Linz

Übrigens, wer glaubt, eskalieren zu müssen: Dass nach den Halloween-Krawallen 2022 in Linz die Polizei Vorkehrungen trifft, ist wohl selbstverständlich. So wird in Oberösterreich in allen Bezirken und den drei Statutarstädten Linz, Wels und Steyr das Personal verstärkt. Derzeit habe man aber noch keine Hinweise auf abgemachte Treffen, informierte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl.

Vergangenes Jahr hatte ein Jugendlicher ein Video gepostet, das die flashmobartigen Ausschreitungen befeuerte. Darin wurden Parallelen zum Spielfilm „Athena“, der Straßenschlachten und Polizeigewalt in der französischen Vorstadt zum Inhalt hat, gezogen. Tatsächlich kam es in der Linzer Innenstadt zu Krawallen von Jugendlichen - überwiegend mit Migrationshintergrund. Beamte wurden mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen.

In weiterer Folge setzte es 25 strafrechtliche Verurteilungen. Die Rädelsführer erhielten teilbedingte oder bedingte Haftstrafen. Außerdem gab es laut Polizei 200 „empfindliche“ Verwaltungsstrafen. Bei der Exekutive geht man davon aus, dass dieses energische Durchgreifen abschreckend auf die Jugendlichen wirke und „Halloween heuer ruhig wird“, so Pilsl. Soweit erlaubt, würden auch regelmäßig soziale Medien beobachtet, bisher sei offenbar nichts geplant, wie auch die Jugendkontaktbeamten der Polizei berichten.

Die Polizei in Alarmbereitschaft – auch in Wien

Dennoch herrsche am 31. Oktober bei der Polizei erhöhte Alarmbereitschaft. „Wir haben bundesweit intensive Vorbereitungen getroffen und sind gewappnet. In den vergangenen Tagen gab es zahlreiche Einsatzbesprechungen zwischen den Landespolizeidirektionen und der Bundespolizeidirektion, aber auch dem Verfassungsschutz. Ebenso ist das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl in die Einsatzvorbereitungen eingebunden“, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz. Er habe den Auftrag gegeben, „bei Ausschreitungen robust und konsequent einzuschreiten“. Drohnen, Kameras und Körperkameras würden zur umfassenden Beweissicherung eingesetzt.

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