Ski alpin

Wenn Skiverbände die eigenen Talente vergraulen

Lucas Braathen hatte mit nur 23 Jahren genug vom Skirennsport.
Lucas Braathen hatte mit nur 23 Jahren genug vom Skirennsport.Gepa Pictures/Mathias Mandl
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Lucas Braathen verließ den Skiweltcup auch wegen eines Streits mit dem norwegischen Verband. Die Frage, wie viel individueller Spielraum den Athleten auf zwei Brettern gewährt werden soll – oder auch nicht –, ist nach vielen Jahrzehnten und einigen mahnenden Beispielen weiter ungeklärt.

Unter Tränen hatte er in Sölden sein Karriereende verkündet. Mit nur 23 Jahren war für Lucas Braathen unmittelbar vor dem Weltcupauftakt am vergangenen Wochenende Schluss. „Ich bin fertig“, sagte der Norweger und gab an, sich zum ersten Mal seit sechs Monaten glücklich bzw. zum ersten Mal seit mehreren Jahren frei zu fühlen. Welche Umstände können einem solchen Skitalent (Braathen gewann fünf Weltcuprennen und die Slalomgesamtwertung 2022/23) dermaßen die Freude am Rennfahren nehmen?

In Braathens Fall liegen unter anderem Streitigkeiten mit dem norwegischen Skiverband (NSF) zugrunde. Die Richtlinien dort sind streng, die individuelle Entfaltungsmöglichkeit der Aktiven ist stark eingeschränkt. Braathen machte ein unerlaubtes Modeshooting und wurde mit einer Geldstrafe belegt. Für die Aktion entschuldigte er sich, Annäherung an den Verband erfolgte aber keine mehr. Der Sohn eines Norwegers und einer Brasilianerin (weshalb über eine spätere Rückkehr Braathens in den Weltcup unter anderer Flagge spekuliert wird) ist nicht der erste Skistar, der mit dem NSF wegen Sponsorstreitigkeiten bricht. Auch Aksel Lund Svindal und Henrik Kristoffersen hatten ihre Probleme. Letzterer ist mit 29 Jahren nach wie vor aktiv und arbeitet seit 2019 mit seinem eigenen Trainingsprogramm außerhalb der Skinationalmannschaft.

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